Schrobenhausen
Zwölf Mark für die ersten Tauben

02.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:08 Uhr

Bis ins Fernsehen hat es Johann Krammer mit seinem Geflügel geschafft: Auch wenn der Züchter seinen Vorsitz im Geflügelzuchtverein abgegeben hat, behält er sein Hobby weiterhin bei. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (ais) Neun Jahre lang war er der Vorsitzende im Geflügelzuchtverein Schrobenhausen. Nun hat Johann Krammer aus gesundheitlichen Gründen sein Amt abgegeben. Neuer Vorsitzender ist Willibald Niederauer.

"Neun Jahre war ich erster Vorsitzender, neun Jahre zweiter Vorsitzender und 18 Jahre Hühnerzuchtwart – das langt", sagt Johann Krammer. Er ist der Meinung, dass jetzt neues Blut reingehöre in den Geflügelzuchtverein.

Mit der Geflügelzucht begonnen hat Johann Krammer schon als Kind. Damals hätte er zwar kein Geld gehabt, aber einen Taubenschlag habe er gebaut, in den seine Eltern dann ein paar Tauben hineingekauft hätten. "Auch wenn es geschneit hat, bin ich draußen gestanden und hab’ zugeschaut, wie sie wieder reinfliegen in den Schlag", erzählt Krammer. 1952 hat er dann auf dem Taubenmarkt in Schrobenhausen schwarze Verkehrtflügelkröpfer gekauft. "Für zwölf Mark, das war viel Geld damals", so Krammer.

Mit den Seidenhühnern hat er dann 1980 angefangen. In eine neue Rasse müsse man sich erst mal reinarbeiten, sagt Krammer, deshalb bleibt ein Züchter normalerweise auch bei einer Rasse. Allerdings habe er die weißen Seidenhühner immer ganz waschen müssen, was viel Arbeit ist. "Das ist mir zu viel geworden", meint Krammer. Heute hat er gestreifte Zwergwyandotten, die sind pflegeleichter.

Besonders gut gefallen haben dem heute 71-Jährigen immer die Landes-, Kreis- und Bezirksausstellungen. "Das war die Ernte." Allein im vergangenen Jahr ist Johann Krammer Bayerischer Meister, Kreismeister und Vereinsmeister geworden.

"Kalt ins Wasser bin ich gelegt worden", als Krammer zum ersten Mal stellvertretender Vorsitzender wurde. Er hätte sich selber reinarbeiten müssen. Zurzeit hat der Geflügelzuchtverein 67 Mitglieder.

"Man braucht eine glückliche Hand und ein gutes Auge, um eine gute Zucht nachzukriegen." Krammer wird in Zukunft nicht mit seinem großen Hobby aufhören. "Ich bin halt ein Tiermensch", sagt er über sich selbst. Auch seine Frau mag die vielen Tiere. Seit kurzem hat er wieder einen neuen Brutapparat. Zu seinen Kleintieren hat er nun wieder einen jungen Hund, der ihn überallhin begleitet.