Lippertshofen (DK) Eindrücke einer Reise nach Nigeria, die Johanna und Willi Zinsmeister unternommen hatten, standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung der KAB Lippertshofen. Das Ehepaar hat um Hilfe für das "Land zwischen Tradition und Moderne" geworben.
Zu Beginn der Versammlung ließ Vorsitzender Paul Baumann das vergangene Jahr Revue passieren. Er hob hervor, dass die KAB durch Altpapiersammlung, Fastenessen und Dorffest eine größere Spende zur Renovierung der Kirche übergeben konnte. Angebote für Kinder in den Ferien, Vorträge, Adventkranzbinden und Weihnachtsfeier hätten unter anderem das Programm abgerundet. Die Gestaltung einer Maiandacht und ein Ausflug nach Neuburg stünden heuer im Kalender. Willi Buchner berichtete von einem ausgeglichenen Kassenstand.
Unter dem Motto "Nigeria – ein Land zwischen Tradition und Moderne" erzählten Johanna und Willi Zinsmeister mit sehr ansprechenden Bildern von Land und Leuten des westafrikanischen Staats. Dort im Süden hat das Ehepaar zwei Wochen mit den Einheimischen verbracht und deren Maxime des Zusammenlebens kennengelernt: Keiner ist allein oder wird allein gelassen, irgendjemand ist immer da. Wie die Bilder zeigten, wurde ihnen die Gastfreundschaft auch bei den offiziellen Besuchen beim Bischof der Diözese Okigwe oder beim Staatssekretär in Owerri entgegengebracht.
Leuchtende Kinderaugen gab es allerorten bei gemeinsamen Spaziergängen, Gesang und Tanz und bei der Begegnung mit Patenkindern. Traurig machte die Zinsmeisters der Anblick behinderter und kranker Menschen, etwa nach Schlaganfall oder Kinderlähmung. Die Übergabe von Rollstühlen, die das Ehepaar mitgebracht hatte, führte zu unbändigen Freudenausbrüchen. Nachdenklich machte die schlechte oder kaum vorhandene medizinische Versorgung. Das aus den 1980er Jahren stammende Spital hat fast keine medizinischen Geräte und Arzneimittel und auch nur zeitweise Stromversorgung.
Das Ehepaar Zinsmeister hat den Kontrast zwischen Tradition, die sich in der herzlichen Gastfreundschaft, der Stellung der Frau in der Gesellschaft, der Wichtigkeit der traditionellen Riten und absolutem Gehorsam der Kinder ausdrückt, und Moderne mit Handys und Motorrädern erlebt. Nach dem Vortrag gab es eine angeregte Diskussion über die politische und wirtschaftliche Stellung Nigerias.
