Schrobenhausen
Zwischen Erfahrung und Neugierde

Michaela Butz organisiert in Zukunft die Schrobenhausener Pavillonkonzerte

06.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:04 Uhr
Lukas Schönach
Im Pavillon der Musikschule wird Michaela Butz nun öfter zu finden sein. Die Klarinettistin hält in Zukunft das Ruder bei der Organisation der Konzerte in der Hand. Dabei blickt sie auf solide Finanzen. Drei Sponsoren sind wieder an Bord, die Warteliste für die Abonnenten kennt kein Ende. −Foto: Schönach

Schrobenhausen - Im März geht eine Ära zu Ende.

 

Nach gut 29 Jahren hört Rainer Maier an der Städtischen Musikschule auf. Nicht nur der Posten des Leiters wird dann vakant, auch die Konzertreihe im Pavillon will in Zukunft organisiert werden. Michaela Butz, die in Schrobenhausen seit 2015 als Klarinetten- und Saxofonlehrerin angestellt ist und die Bläserklasse leitet, soll das Ruder übernehmen. Sie möchte mit Neugierde an die Sache gehen und bringt in puncto Organisation schon Erfahrung mit.

Mit Maier hat die studierte Klarinettistin bereits den Klarinetten-Workshop organisiert. "Ich habe also schon einen guten Überblick", sagt die gebürtige Baden-Württembergerin. Durch ihr Studium in Mannheim und Österreich sowie durch ihre Konzerttätigkeit in Profi-Orchestern habe sie zudem ein Netzwerk aufgebaut. Das gelte es jetzt zu nutzen. Butz möchte nicht nur regional nach Künstlern suchen, sie streckt ihre Fühler in alle Richtungen aus: in sozialen Netzwerken und Großstädten genauso wie bei privaten Konzertbesuchen. "Das ist mir sehr wichtig. Ich möchte den Besuchern in Zukunft weiterhin eine Bandbreite bieten. "

Das sollte kein Problem sein, wenn es nach ihrem persönlichen Geschmack geht. Durch ihr Studium ist sie natürlich der Klassik verbunden. "Es werden jetzt aber nicht nur Klarinettenquartette dabei sein. Vielfalt ist mir wichtig", lacht Butz. Besonders schätzt sie die bayerische und österreichische Volksmusik; Jazz, Soul und Blechbläser haben es ihr ebenfalls angetan. Für die kommende Saison 2020/21 sind noch nicht alle vier Konzerte unter Dach und Fach, einen Großteil mit den bevorzugten Musikstilen hat Michaela Butz schon ausgemacht: Etwas mit Klarinette und Volksmusik wird dabei sein, mehr verrät die Musikerin noch nicht. Ob sie irgendwann einmal selbst auf der Pavillon-Bühne steht, schließt die Musikerin zwar nicht komplett aus. "Vorerst habe ich das aber nicht geplant. " Zunächst habe diese Saison mit dem Feedback der Zuhörer Priorität. Diese Rückmeldungen sind ihr wichtig, deswegen möchte Butz bei den ersten Konzerten Rückmeldungskarten verteilen, auf die die Zuhörer ihre Wünsche und Anregungen aufschreiben können. So lerne man die Menschen und die Geschmäcker der Abonnenten besser kennen. Apropos Abonnenten: Dass die Warteliste für die Konzertreihe nach wie vor rappelvoll ist und wenig Spielraum lässt, hat Michaela Butz schon sehr früh bemerkt. Am System möchte sie in naher Zukunft nichts ändern. Die bisherigen Abonnenten haben weiterhin ein Vorkaufsrecht für die Folgesaison. "Irgendwann muss man aber sicherlich überlegen, ob und wie man etwas verändern kann, damit mehrere Leute zum Zug kommen", sagt sie.

Das Interesse beweist im Gegenzug die Bedeutung der Pavillon-Konzerte in Schrobenhausen und der Umgebung. Das hat Michaela Butz sofort gespürt, als sie vor fünf Jahren in die Spargelstadt kam. Vor 29 Jahren ging die erste Veranstaltung von der Bühne, da war sie gerade einmal ein halbes Jahr alt. "Mittlerweile ist ja aus einer Tradition eine Institution geworden, die nicht mehr wegzudenken ist. " Solche Konzerte bekäme man sonst nur in Großstädten wie München oder Ingolstadt geboten.

Im Angesicht dieser Bedeutung ist Butz etwas aufgeregt, sie schraubt ohnehin die Erwartungshaltung an sich selbst hoch. Der bisherige Organisator Maier hat ihr bei der Planung zwar freie Hand gegeben. Auf seine Meinung wollte die Musikerin dennoch auf keinen Fall verzichten. "Ich habe ihm meine bisherige Planung gegeben und er hat mir sein Kompliment ausgesprochen", erzählt Butz mit einem stolzen Lächeln. Sie hat bei Maier ohnehin Platz für die eigenen Akzente. Er wolle ihr die Möglichkeit geben, nicht alles so machen zu müssen, wie er es in den vergangenen 29 Jahren getan hat.

SZ

 

Lukas Schönach