Obermässing
Zweites Frühstück ist erste Wahl

Werbung für einen gesunden Pausensnack in der Grundschule - Altmühl-Jura verteilt Brotboxen

16.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr
Großer Andrang am Büfett: Die Grundschüler dürfen zwischen Käsespiesen, belegten Broten und selbst gebackenen Keksen wählen. Eins haben die Pausensnacks aber gemeinsam: sie sind alle gesund. Foto: Steimle −Foto: Steimle, Tina (Steimle, Tina)

Obermässing (HK) Wer konzentriert lernen will, muss etwas im Magen haben - am besten etwas Gesundes. Darum haben die Mütter in der Grundschule Obermässing fleißig Brote belegt und Gemüse geschnitten. Die Erstklässler bekamen zudem eine Brotbox von Bürgermeister Manfred Preischl überreicht.

Eine Mandarine, Käse, eine Vollkornsemmel und einen Pausentee finden die Kinder in ihren neuen Brotzeitboxen von der Regionalinitiative Altmühl-Jura. "Schule kann manchmal anstrengend sein", sagt Preischl und verteilt die Dosen, in denen die Erstklässler künftig ihre "Nerven- und Hirnnahrung" aufbewahren sollen. Und das nicht nur in der Schule: Auch zum Sport könne man so sein Essen mitbringen, erklärt der Bürgermeister und ein Schüler hat noch eine Idee: "In den Urlaub auch!"

Essen sollen die Schulanfänger den Inhalt ihrer Boxen aber noch nicht. Denn in der Aula haben sich die Mütter viel Mühe gegeben, um ein gesundes Frühstück zuzubereiten. Dicht an dicht drängen sich Tabletts mit belegten Broten, Spießen mit je einem Traube- und Käsestück und Platten voller Gemüse- und Obststücken. Das bunte Büfett solle den Kindern zeigen, "was ihr sinnvollerweise essen sollt und wovon ihr lieber die Finger lasst", sagt Preischl. Das heiße nicht, dass man nie zu etwas Ungesundem greifen dürfe, "aber man muss es bewusst tun". Der überwiegende Teil der Ernährung solle ausgewogen sein. Der eine oder andere Schüler entdecke vielleicht sogar etwas, was er bisher noch nicht probiert habe.

Das rät auch Schulleiter Christian Hobauer den Kindern und eine weitere Sache ist ihm wichtig: "Wir veranstalten heute keinen Wettbewerb, wer am meisten essen kann." Dann gibt es einen donnernden Applaus - einige Kinder nutzen hierfür ihre Brotboxen und Plastikteller - für die Mütter. Als Erstes sind die Vorschulkinder am Büfett dran, denn wir sind "gute Gastgeber", so Hobauer. Die Gäste lassen sich das nicht zweimal sagen: Emilie sucht sich ein Honigbrot, Äpfel und Spieße mit Käse aus, während Emilia lieber zu einem Gurkenbrot und Kohlrabi greift. Dazu trinken die beiden Vorschülerinnen Apfelsaft.

Valentina hat ihre Brotbox dagegen nur mit Obst- und Gemüsestücken gefüllt. "Das esse ich am Liebsten", sagt die Viertklässlerin. Dazu hat sie sich Milch geholt, die es wahlweise auch mit Banane gibt. Wie viel Käse die Mütter am Morgen aufgespießt haben, können die Jungs aus der vierten Klasse genau sagen - sie essen nicht nur, sondern zählen die Holzspieße anschließend. 307 Stück sind es und sie überlegen, ob das "Schulrekord" sein könnte - also mehr als in den Vorjahren. So ganz lässt sich der Wettbewerbsgedanke nicht ausschalten. Spieße sind keine mehr übrig, dafür Brote, und von denen holen sich Emilie und Emilia nun Nachschlag. Etwas über eine Stunde hat der Elternbeirat mit jeweils zwei Müttern pro Klasse Gemüse und Obst geschnitten und die Getränke vorbereitet. Gespendet wurden die Lebensmittel von Edeka Wickner und dem Milchhof Walter, wie Vorsitzende Martina Engelhardt sagt. Zweimal im Jahr dürfen die Kinder in der Aula frühstücken - mit dem Ziel, dass sie die gesunden Leckereien künftig auch in ihrer Brotbox dabeihaben.