Ingolstadt
Zweite Heimat in Ringsee

30.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Für rund zwei Millionen Euro hat der FC Ingolstadt das ESV-Stadion auf eigene Kosten renoviert, um darin zwei Jahre Profifußball überbrücken zu können. Jetzt darf er die Sportanlage weiternutzen, obwohl der neue Sportpark fertig ist. Die Fläche in Ringsee sollte eigentlich als Baugrund verkauft werden. - Foto: Herbert

Ingolstadt (reh) Nun ist es offiziell: Der FC 04 darf bis auf weiteres die Rasenspielfelder in der Bezirkssportanlage Südost benutzen. Dabei sollte die Fläche eigentlich Baugrund werden und das Sportparkgrundstück finanzieren. Doch gute Sportanlagen sind rar – und die Stadt hat am neuen FC-Stadion gespart.

Bei fünf Gegenstimmen von den Linken und den Grünen hat der Stadtrat seinen Grundsatzbeschluss über den Haufen geworfen: Das auf rund sechs Millionen Euro geschätzte Grundstück der Bezirkssportanlage in Ringsee wird nicht für Wohnungen verkauft. Der FC bleibt Hauptnutzer.

Gerade der Amateurbereich des Vereins ist dringend auf Platz angewiesen, da er seine Trainingsflächen an der Friedhofstraße und in der Fohlenweide an den MTV zurückgeben musste. An seinem neuen Sportpark stehen dem FC drei Nebenplätze zur Verfügung. In Ringsee sind es ebenfalls drei Felder und das Stadion, das aber den Namen Tuja verliert. Da sie bei der Mitfinanzierung des Sportparks weniger als geplant zahlen musste, kann die Stadt vorerst auf die Versilberung des Ringseer Geländes verzichten. "Das Geld ist ja nicht weg, die Anlage bleibt im Eigentum der Stadt", erklärte OB Alfred Lehmann.

Rund drei Millionen kam die Stadt beim Grundstück und bei der Infrastruktur günstiger weg. Weitere drei Millionen sind über den Einsatz der IFG eingespart worden. Die städtische Tochterfirma errichtete die Parkplätze und holt sich die Kosten über die Parkgebühren (drei Euro am Stadion, zwei Euro an der Manchinger Straße) von den Besuchern wieder.

Für den Unterhalt der Bezirkssportanlage im Südosten ist weiter der FCI verantwortlich – und er muss andere Vereine dulden. So will die Stadt zum Beispiel dem FC Ringsee 05 Zeiten einräumen. Das sei im Nutzungsvertrag enthalten, versicherte der städtische Verhandlungsführer Herbert Lorenz.