Neuburg (DK) Der Verein für Schäferhundfreunde in Neuburg hat am Wochenende bereits zum zweiten Mal Landessiegerprüfungen ausgerichtet.
Hund und Herrchen betätigten sich dabei drei Tage lang sportlich und traten gegeneinander an. Trotzdem war es eine Veranstaltung, bei der viele Hundefreunde unterschiedlicher Vereine zusammenfanden und einen schönen Nachmittag verbrachten.
Insgesamt 53 Starter nahmen am Hundesportturnier in Neuburg teil. "Es ist ein Sport für jedermann", erklärte Ewald Berner, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Sportlich betätigen sich dabei nämlich sowohl Hund als auch das Herrchen beziehungsweise Hundeführer. Denn die Devise ist: Je schneller, desto mehr Punkte werden erzielt. Denn die Slalomläufe und Parcours werden nach Zeit bewertet. Dabei gibt es natürlich auch verschiedene Altersgruppen, in denen die Hundeführer mit ihren Vierbeinern antreten. Ältere Teilnehmer bekommen dabei beispielsweise einen Zeitbonus. Der älteste Sportler, der an diesem Wochenende an den Landessiegerprüfungen teilnahm, war 74 Jahre alt.
Gestartet sind die Landessiegerprüfungen mit der Vorprüfung der Unterordnung, bei der der Hund zeigen muss, dass er gehorcht und auch ohne Leine seinem Herrchen folgt. Das sei die wichtigste Prüfung, erklärte Berner. Diese muss bestanden werden, um die folgenden, sich steigernden Turniere bestreiten zu dürfen. Außerdem ist die grundsätzliche Voraussetzung für die Teilnahme, bereits eine Begleithundeprüfung bestanden zu haben. Es folgen Geländeläufe, Geräteläufe, bei denen die Hunde durch Tunnel laufen und über Hürden springen sollen, Parcoursläufe und Mannschaftsläufe. Letztere sind wie Staffelläufe beim Sport vorstellbar: Ein Hund und sein Hundeführer fangen an und meistern die erste Strecke mit Hindernissen, ab einem gewissen Punkt setzt ein zweites Team ein. Zusammen müssen sie möglichst schnell den gesamten Parcours durchlaufen.
Während des Nachmittags wurde der Regen zwar immer stärker, die ehrgeizigen Teilnehmer hielt das aber nicht davon ab, trotzdem alles zu geben. Aus ganz Deutschland kamen Hundefreunde nach Neuburg, um bei den Turnieren mitzumachen. Die Landessiegerprüfungen bestritten allerdings nur Teilnehmer aus Bayern, die sich damit dann bei ausreichender Punktzahl für die Bundessiegerprüfungen qualifizieren konnten. Hundesportler aus Kassel, Kiel oder Paderborn konnten am Wochenende trotzdem Punkte und Bewertungen sammeln.
Die 17-jährige Marie Großmann überzeugte mit ihren Leistungen und qualifizierte sich für die Bundessiegerprüfung. Mit dem holländischen Schäferhund Enzo bestand sie die Turniere mit Bravour. "Ich bin mit Hunden aufgewachsen, mir macht das einfach Spaß. Außerdem bin ich wirklich tierlieb", erzählte sie. Bereits mit drei Monaten war sie auf dem Platz der Hundefreunde, seit zehn Jahren führt sie nun selbst Tiere.
Obwohl der Neuburger Verein offiziell als Verein für Schäferhunde bezeichnet wird, verstehen sich die Mitglieder trotzdem als Hundefreunde. Es seien nämlich alle Hunderassen im Verein willkommen, hieß es.
Ein externer Leistungsrichter des DVG-Dachverbands bewertete die Ausführungen der Teilnehmer und ihrer Hunde. Die Bewertungen wurden zum Schluss ausgezählt und die Sieger wurden von Landrat Peter von der Grün und vom Dritten Bürgermeister Johann Habermeyer geehrt. "Mein Kompliment, dass ihr bei diesem Wetter sportlich aktiv ward", fand von der Grün. Auch Habermeyer lobte das Engagement der Teilnehmer sowie der Veranstalter. "Mich freut es, dass so viele nach Neuburg gekommen sind".
Für die Landessiegerprüfungen traten vom Neuburger Verein für Schäferhundfreunde Sofia Großmann (erster Platz, Altersklasse bis 14), Stefanie Wünsch (erster Platz, ab 15), Ellanor Thompson (zweiter Platz, ab 19), Yasemin Mayr (dritter Platz, ab 19), Jana Bedynek (erster Platz, ab 35), Elke Müller (dritter Platz, ab 35), Gabi Klug (zweiter Platz, ab 61), Maria Gnadler (dritter Platz, ab 61), Marie Großmann (erster und zweiter Platz, ab 15) und im Team Stefanie Wünsch, Marie Großmann und Sofia Großmann an. Das Trio qualifizierte sich damit auch für die Bundessiegerspiele.
Verena Reißner
-Foto: Foto: Reißner, Verena, Neuburg a.d. Donau
