Ingolstadt
Zwei Tote, weniger Unfälle

Polizei veröffentlicht Verkehrsunfallstatistik 2017

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Tragisch war im Januar 2017 der Tod einer hochschwangeren 16-Jährigen. Sie saß in einem Minivan, der in der Regensburger Straße mit einem Linienbus zusammenstieß. −Foto: Reiß

Ingolstadt (DK) Zum ersten Mal seit 2011 haben sich die meisten Zahlen der Verkehrsunfallstatistik der Polizei im Stadtgebiet im Vergleich zum Vorjahr nach unten entwickelt. 4839 Unfälle (Vorjahr: 4990) listet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in seiner gestern veröffentlichten Statistik auf, davon 745, bei denen Menschen verletzt beziehungsweise getötet wurden - im Vorjahr waren es noch 830, was einem Rückgang um 10,2 Prozent entspricht. Bei diesen Unfällen wurden insgesamt 907 Menschen verletzt, im Vorjahr waren es noch 1021 (-11,2 Prozent).

 

Die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang ging um einen Fall zurück. Ungeachtet dessen waren die Unfälle, die zum Tode zweier Menschen führten, wieder tragisch. Zwei Jugendliche wurden mitten aus dem Leben gerissen: Am 25. Januar 2017 starb eine hochschwangere 16-Jährige, die auf der Rückbank eines Minivans saß, als das Fahrzeug auf der Regensburger Straße mit einem Bus kollidierte. Nach Angaben der Polizei hatte der Fahrer des Minivans den Richtung Innenstadt fahrenden Bus übersehen. Der Fahrer und die beiden Mitfahrerinnen auf der Rückbank wurden schwer verletzt geborgen, die 16-Jährige starb kurz darauf im Klinikum.

Am 8. August wurde dann ein ebenfalls 16-Jähriger getötet. Der Motorradfahrer stieß nahe der Gabel im Westen Ingolstadts mit dem Auto einer 52-Jährigen zusammen, die das Motorrad nach Einschätzung der Polizei übersehen hatte. Auto und Motorrad fingen Feuer, der Motorradfahrer und sein 14-jähriger Mitfahrer wurden von der Maschine geschleudert, die Einsatzkräfte konnten das Leben des 16-Jährigen nicht mehr retten.

Die Zahl der Verletzten insgesamt ging um 11,2 Prozent zurück: von 1021 auf 907. Deutlicher ist noch die gesunkene Anzahl an Verkehrsunfällen, bei denen Alkohol im Spiel war: Waren es 2016 noch 86 Fälle, so gab es laut Statistik im vergangenen Jahr nur 67, ein Rückgang um 22,1 Prozent. Fast gleich blieb dagegen die Zahl von Unfällen mit anderen berauschenden Mitteln: 2016 waren es sieben, 2017 sechs Unfälle. Relativ konstant ist auch die Zahl der Unfallfluchten, sie reduzierten sich lediglich von 1203 auf 1184. Es gab zudem 13 Schulwegunfälle, einen mehr als 2016. Deutlich abgenommen haben die Unfälle, bei denen überhöhte Geschwindigkeit als Ursache angegeben wurde: Es ging von 233 auf 135 runter.

Der Zehnjahresvergleich zeigt übrigens, dass die Zahl der Unfälle sich von 2008 bis 2017 von 3899 auf 4839 klar erhöht hat, gleichzeitig aber die Zahl der Verletzten und Toten nicht im selben Maße angestiegen ist. 2008 wurden noch 946 Verkehrsteilnehmer in der Stadt verletzt und fünf getötet. Den bisherigen Höchststand an Verletzungen gab es 2015 mit 1041, seitdem ging die Zahl wieder zurück. Mit sieben gab es 2013 die meisten Toten.

Im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums, das neben Ingolstadt die Landkreise Erding, Freising, Ebersberg, Dachau, Starnberg, Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck, Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen umfasst, gab es 2017 48 349 Unfälle (2016: 46 368). Dabei wurden 8723 Menschen (8923) verletzt und 60 getötet (80). Auf den betreuten Autobahnen verloren acht Menschen ihr Leben (2016: 14), 101 verletzten sich schwer (156) und 1477 (1412) leicht.