Gaimersheim
Zwei Neubauten und eine Sanierung

Gaimersheimer Rat genehmigt Entwürfe und Kosten für Kinderkrippe, Bauhof und Feuerwehrhaus

23.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:08 Uhr
Das Feuerwehrgebäude in Gaimersheim wird einer eingehenden Sanierung unterzogen. −Foto: Eberl

Gaimersheim - Die Entwurfs- und Kostengenehmigungen für drei Projekte - den Neubau einer Kinderkrippe an der Römerstraße, die Sanierung des Feuerwehrhauses Gaimersheim und den Neubau des Bauhofs auf dem ehemaligen Ziegeleigelände - mit einer Gesamtsumme von über zehn Millionen Euro standen im Mittelpunkt der Sitzung des Marktgemeinderats Gaimersheim am Mittwochabend.

Nach teilweise recht langen Diskussionen fanden schließlich alle Genehmigungen eine Mehrheit.

Besonders beim geplanten Neubau einer zweigruppigen Kinderkrippe an der Römerstraße 7 drängte Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) auf einen Beschluss. "Wir wollen loslegen. Die Zeit läuft", sagte sie, nachdem Architekt Manfred Törmer die Vorentwurfsplanung und die Kostenschätzung dafür vorgestellt hatte.

Auf der Grundstücksfläche mit weniger als 800 Quadratmetern müsse man "mit der Bebauung geizig sein", so Törmer, der sich einen erdgeschossigen Bau mit Pultdach vorstellt. Es werde eine Kinderkrippe der kurzen Wege. So sollen die Kinder von den Gruppenräumen direkt zu den Sanitär-, aber auch zu den Ruheräumen und in den Außenbereich kommen. Aufgrund des bestehenden Zeitdrucks schlug er eine Holzkonstruktion vor, denn diese sei "gut vorzufertigen und schnell aufzubauen".

Während dies ganz im Sinne der Rathauschefin war, brachte Anton Schiebel (CSU) den Vorschlag vor, den Bau der Außenwand in Ziegelbauweise zu prüfen. Dies ist ihm zufolge "günstiger und langlebiger", gemäß Törmers Entgegnung aber "schon aufwendiger". Mickel wandte sich gegen eine weitere Prüfung, sah "keine Notwendigkeit für eine Ziegelbauweise" und forderte: "Das muss heute entschieden werden. " Schiebel blieb aber bei seiner Meinung, dass das "Material zu wenig besprochen" worden sei und meinte: "Das gehört massiv gebaut. "

Klaus Meier (SPD) sagte, er könne dem Entwurf "uneingeschränkt zustimmen", denn die Planung sei sehr ansprechend und zweckmäßig.

Bevor es so weit kam, fragte Anton Meyer (CSU) jedoch bezüglich der Kosten, die Törmer mit 1,536 Millionen Euro brutto bezifferte, nach. Nachdem Meyer zufolge die Kosten von einer auf 1,5 Millionen Euro gestiegen seien, wollte er vom Architekten wissen, ob diese nun gedeckelt seien. "Die Kosten müssten reichen", so Törmer daraufhin, denn sie seien "eher großzügig gerechnet".

Die Abstimmung fiel schließlich mit 20:2 Stimmen für den Vorentwurf und die Kostenschätzung aus.

Einstimmigkeit herrschte dagegen, als es um die Sanierung des Feuerwehrhauses Gaimersheim ging. Das Gaimersheimer Ingenieurbüro Frey-Donabauer-Wich hatte dafür Gesamtkosten in Höhe von gut 240000 Euro berechnet. Damit soll nicht nur die Einsatzzentrale auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden, sondern es sollen beispielsweise auch die Tore mit Funksteuerung versehen, die Außenbeleuchtung erneuert, ein Lastenaufzug gebaut, eine Damenumkleide geschaffen und die Möblierung erneuert werden. Feuerwehrkommandant und Marktgemeinderat Alexander Heimisch (CSU) hatte noch einmal die Notwendigkeit der Maßnahmen erläutert. Seiner Argumentation folgten bei der Abstimmung dann auch alle Ratsmitglieder.

Beim teuersten der an diesem Abend diskutierten Projekte, dem Neubau des Bauhofs, gingen die Meinungen dann wieder auseinander. Vor allem die Kosten für den vom Bremer Architekturbüro Gestering- Knipping-deVries erstellten und von Bürgermeisterin Mickel vorgetragenen Vorentwurf lieferten reichlich Diskussionsstoff. Speziell die in der Beschlussvorlage genannte Kostenschätzung von 8,88 Millionen Euro mit einer Abweichung von plus/minus 30 Prozent wurde dabei zum Zankapfel.

Anton Meyer erkannte in dem Vorentwurf zwar "ein gutes Konzept", aber wegen der möglichen Abweichungen bezeichnete er die Berechnung als "zu schwammig". Meyer nannte sie einen "Freibrief" und meinte, er "schaue bei Kosten nur nach oben, weil nach unten sowieso nichts geht". Zwar wären die 8,88 Millionen Euro eine deutliche Reduzierung der Kosten gegenüber ersten Schätzungen, aber wenn man rund 30 Prozent hinzu rechne, lande man womöglich sogar über der ursprünglich diskutierten Summe. Bürgermeisterin Mickel und Bauingenieur Gerhard Hüttner von der Marktgemeinde erläuterten daraufhin, dass eine "Kostenschätzung" laut DIN 276 wie diese immer Abweichungen in dieser Größenordnung beinhalte und die Kosten erst bei den folgenden Schritten, bei der "Kostenberechnung" und beim "Kostenanschlag", näher eingegrenzt würden.

Der künftige Bauhof soll laut Mickel auf dem ehemaligen Ziegeleigelände entstehen und mit einer befahrbaren Halle gebaut werden. Die Fahrzeuge könnten durch ein Tor in die Halle hineinfahren und ohne Rangierverkehr durch ein schräg gegenüberliegendes Tor wieder hinausfahren, erläuterte die Rathauschefin. Zudem werde der Bauhof unter anderem über Außenlager, Schüttboxen, eine Waschhalle, Büros sowie über von den übrigen Fahrzeugen getrennte Stellplätze für Elektrofahrzeuge verfügen.

Während SPD-Mann Klaus Meier die Vorgaben des Gemeinderats auf Umplanung bei dem überarbeiteten Konzept "weitgehend umgesetzt" sah und sein grundsätzliches Ja signalisierte, nannte Anton Meyer (CSU) die Vorgaben "bei Weitem nicht erfüllt", vor allem angesichts ursprünglich anvisierter Kosten von fünf Millionen Euro.

Letztlich beschloss das Gremium aber gegen drei Stimmen aus den CSU-Reihen, den Bauhofneubau auf Basis der überarbeiteten Vorentwurfsplanung und der vorgestellten Kostenschätzung voranzutreiben. Bericht über die weiteren Themen der Sitzung folgt.