Gaimersheim
Zwei herausragende Meister aus dem Landkreis

Thomas Landes und Michael Wagner bei Feier der Handwerkskammer ausgezeichnet

06.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:44 Uhr

Auch Kraftfahrzeugtechniker Thomas Landes erhielt eine Urkunde - Fotos: Handwerkskammer

Gaimersheim / Wettstetten (DK) „ Unsere Meisterinnen und Meister haben Fleiß und Tüchtigkeit unter Beweis gestellt“, lobte Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger bei der Meisterfeier 2012 in München. 1620 junge Frauen und Männer erhielten dabei ihre Urkunden. Unter den 41 extra ausgezeichneten sogenannten Jahresbestmeistern sind auch zwei Handwerker aus dem Landkreis Eichstätt: Kraftfahrzeugtechniker Thomas Landes aus Gaimersheim und der Wettstettener Modellbauer Michael Wagner.

Der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern erklärte, das Handwerk stehe vor der riesigen Herausforderung, die Fachkräfteversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Die Bundesregierung erwarte einen Mangel an qualifizierten Fachkräften. „Das betrifft vor allem das Handwerk. Wir stehen daher umso mehr in der Pflicht, jungen Menschen die Chancen unseres Wirtschaftsbereichs aufzuzeigen“, betonte Traublinger. Dieses Ziel verfolge auch die bundesweite Imagekampagne des Handwerks. „Wie Untersuchungen belegen, ist die Wahrnehmung des Handwerks bei Jugendlichen dank der Kampagne bereits gestiegen. Angekommen ist außerdem, dass Handwerksberufe Zukunft haben.“

Dennoch reiche es nicht aus, nur um junge Menschen zu werben, so Traublinger weiter. Unverzichtbar sei auch, dass die berufliche Bildung gegenüber der allgemeinen Bildung die notwendige Wertschätzung erfahre. Dabei habe in den vergangenen Jahren erfreulicherweise ein Umdenken eingesetzt. „So konnten deutliche Fortschritte auf dem Weg zu einer Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung erzielt werden“, sagte der Kammerpräsident. So finde die berufliche Bildung jetzt deutlich stärkere Berücksichtigung, wenn die Bildungsqualität Deutschlands beurteilt wird. Bislang sei dafür ausschließlich die Akademikerquote herangezogen worden.

Der Kammerpräsident forderte: „Wir müssen die berufliche Bildung in Deutschland weiterentwickeln, um diesen vielversprechenden Weg noch attraktiver zu machen.“ Ein riesiger Fortschritt sei die uneingeschränkte Öffnung von Hochschulen und Universitäten für Meisterinnen und Meister. Eine besonders attraktive akademische Perspektive biete beispielsweise der neue Bachelor-Studiengang Unternehmensführung für beruflich Qualifizierte, den die Handwerkskammer und die Hochschule München gemeinsam entwickelt haben. Dieses Studium runde die Karrieremöglichkeiten im beruflichen Bildungswesen ab.

In seiner Rede äußerte Traublinger Unverständnis über die aktuelle Diskussion über die Studiengebühren in Bayern: „Warum soll die Fortbildung zum Meister etwas kosten, das Studium aber kostenlos sein“, fragte er und setzte nach: „Bildung gibt es nicht zum Nulltarif – und das muss für alle gleichermaßen gelten!“ Wenn die Studenten durch eine Abschaffung der Studiengebühren entlastet werden, müssten auch die Absolventen der beruflichen Bildung einen finanziellen Anreiz erhalten, forderte der Kammerpräsident. Das bayerische Handwerk schlägt deshalb vor, allen erfolgreichen Absolventen einer Meisterprüfung sowie einer ähnlich anspruchsvollen Weiterbildungsprüfung im Handwerk einen Meisterpreis zu verleihen, der mit mindestens 1000 Euro dotiert ist, so Traublinger.

Die Meisterinnen und Meister ermunterte Traublinger, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen: „Nirgends können Sie Ihre Ideen besser umsetzen und eine größere berufliche Erfüllung finden als im eigenen Unternehmen.“ Die Berater der Handwerkskammern verfügen Traublinger zufolge über ein umfassendes Know-how, das den Existenzgründern kostenlos zur Verfügung steht.

Umweltminister Marcel Huber überreichte gemeinsam mit dem Kammerpräsidenten die Urkunden für die Jahresbestmeister.