Reichertshofen
Zwei Chöre, ein Konzert

Ambitioniertes Programm auf hohem Niveau in Reichertshofen

21.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:59 Uhr

Reichertshofen (DK) Mit lang anhaltendem, begeistertem Beifall bedankten sich die Besucher in der Pfarrkirche in Reichertshofen am Sonntag bei den Ausführenden am Ende eines ambitionierten Konzerts. Der Chor, bestehend aus dem Liederkranz Reichertshofen und dem Kirchenchor von St.

Anton in Ingolstadt, die fünf Solisten und die Orchestermusiker hatten unter dem Leitwort „Laudate Dominum“ ein niveauvolles und reichhaltiges Programm aufgeführt.

Nach einer kurzen Begrüßung erklang als schwungvoller Auftakt eine frühe Kantate von Buxtehude. Chor und Solisten gestalteten dieses Werk, begleitet von den Musikern, in abwechslungsreicher Intensität. Es folgte eine siebenstimmige Motette für Chor, Solisten und Musiker von Schütz, dem frühesten Komponisten dieses Abends. Alle Sänger und Sängerinnen kamen gut mit der getragenen Strenge dieses Werkes zurecht. Es folgte der große Abschnitt für die Solisten: Elfriede Schwegler und Karin Hartl (Sopran), Susi Schmid (Alt), Karl Huber (Tenor) und Klaus Hopp-Wiel (Bass). Mit verschiedenen Arien und einer kleinen Kantate konnten sie einzeln und gemeinsam ihr spezifisches Können voll ausspielen. Sie interpretierten unter der Leitung von Josef Dietl geschickt die unterschiedlichen Schwerpunkte der Werke. Auch die Orchestermusiker zeigten eine starke Leistung und unterstützten den Sänger und die Sängerinnen harmonisch.

Danach übernahm wieder der Chor. Mit einem Choral aus einer Kantate von J. S. Bach ging es im Programm weiter. In strenger Phrasierung, der der Chor gut folgte, führte der Dirigent durch das Stück. Ein Höhepunkt war die Motette „Jauchzet dem Herrn“ für zwei vierstimmige Chöre. In einer interessanten Gruppierung standen sich der Chor und die Solisten als zweiter Chor sängerisch mit Freude und großem Schwung gegenüber. Mit verhaltener Innigkeit folgte das „Ave verum“ von Mozart.

Mit zwei romantischen Werken konnte der Chor erneut brillieren. Waren es bei Anton Bruckners Motette „Locus iste“ mächtige Klänge als Lobgesang für die Kirche Gottes, machte bei „Panis angelicus“ von Cesar Franck der einfühlsame Ton der Sopranistin, die vom Chor zurückhaltend begleitet wurde, nachhaltigen Eindruck. Ganz andere Töne wurden mit den beiden Stücken des 1945 geborenen Engländers John Rutter angeschlagen. Mit einem mächtigen Gloria für die göttliche Dreieinigkeit aus Psalm 116 von Mozart, mit großer Andacht von der Sopranistin und vom Chor vorgetragen, ging das Konzert zu Ende. Nach kurzem Schweigen brachen die Besucher in heftigen Beifall aus. Am Sonntag, 30. Juni, wird das Programm nochmals in St. Anton in Ingolstadt aufgeführt.