Hilpoltstein
Zwei Agenturen, ein Chef

2013 wird Reinhard Flöter die Agenturen Weißenburg und Ansbach fusionieren – zurzeit zeigt er doppelt Präsenz

22.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:41 Uhr

Herr im Weißenburger Haus ist Reinhard Flöter seit Januar. Ende des Jahres wird er die Agentur mit der in Ansbach fusionieren. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein/Weißenburg (mes) Die Fusion scheint Kontinuität für die Agentur für Arbeit zu bringen. Denn nach etlichen Wechseln auf dem Chefsessel in den zurückliegenden fünf Jahren, bekundet der neue Chef Reinhard Flöter ein wenig bleiben zu wollen. „Ich will bis zu meiner Pensionierung hierbleiben“, so der 60-jährige Jurist gestern bei einem Pressegespräch in Weißenburg.

Flöter ist seit einem guten halben Jahr Leiter der Agentur Ansbach und seit Januar auch für die Agentur Weißenburg zuständig. Im Januar sollen die beiden Häuser fusioniert werden, der Sitz wird dann Ansbach sein. Die Agentur erlebe zurzeit ihre umfassendste Strukturreform, erklärt Flöter. Neu organisiert werde vor allem die Führungsstruktur.

„Damit ist aber kein Aderlass verbunden.“ So könne er auch für die Geschäftsstellen in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen nach derzeitiger Lage Bestandsgarantien geben. „Auch, um in der Fläche präsent sein.“ Gleichwohl gebe es von der Zentrale die Vorgabe, dass bundesweit 17 000 Stellen bis 2015 abgebaut werden müssen. Trotzdem. „Die Schließung einer kleinen Geschäftsstelle wäre der Worst Case.“

Für die Agentur Ansbach ist die Fusion mit Weißenburg nicht die einzige Veränderung. Denn im Gegenzug wird der Bereich Neustadt/Aisch an die neue Agentur in Fürth abgegeben. Deshalb rechnet Flöter auch noch mit Wechseln von Mitarbeitern. „Es gibt ja auch welche, die Präferenzen für Nürnberg haben.“ Auch die Geschäftsstellen bleiben von personellen Veränderungen nicht unberührt. Soweit möglich und machbar, wolle man alles erhalten, sagt Flöter. Generell könnten die Mitarbeiter entscheiden, ob sie am Ort bleiben und neue Aufgaben übernehmen, oder ihre Aufgabe behalten und den Ort wechseln. Sein Ziel sei es, an den Standorten ausreichend große fachliche Teams zu bilden.

Die Fusion ist für Flöter „nicht das Wesentliche“. Wichtiger sei das, was in der Region darstellbar ist. Das Grundthema sei in beiden Häusern das gleiche: „Wir kann ich möglichst gut die Region abdecken.“ So sei es auch wichtig, regionale Besonderheiten zu berücksichtigen. Ebenso wolle er eine ausgewogene Struktur. „Es muss nicht alles aus Ansbach kommen.“

Mit dem ländlichen Charakter der drei Landkreise Ansbach, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen, die er jetzt zu betreuen hat, ist Flöter vertraut. Das Umfeld in Nagold sei ähnlich gewesen. „Im Ländlichen kommt es anders als in der Stadt darauf an, Präsenz zu zeigen, direkt in Kontakt zu treten.“ Das falle ihm, den früheren Rechtsanwalt, aber nicht schwer. Da sei man es gewohnt, sich in die Leute auch hinein zu versetzen.

Obwohl es im Schwarzwald sehr schön gewesen sei, sei er wieder gerne zurück in der Region, sagt Flöter, der in Amberg wohnt. Nun müsse er zwar täglich 200 Kilometer fahren, aber er könne abends zu Haus sein. Da es von Amberg nach Ansbach genauso weit wie nach Weißenburg ist, weilt Flöter zurzeit zwei Tage in der Woche in Weißenburg. „Den Tag noch einmal zu teilen, macht da keinen Sinn.“ Zumal er die beiden Häuser noch als eigenständige Einheiten sieht. Wohl aber gebe es bereits „Verzahnungen“, wie Flöter es nennt.

Die Fusion ist aus seiner Sicht unausweichlich gewesen. „Weißenburg war doch ungeachtet der guten Arbeit, die hier geleistet wird, schon seit Jahren im Fokus“, sagt Flöter. In der Zukunft hätten es weder Ansbach noch Weißenburg alleine geschafft.