Neuburg (bas) Der Marathon für die Fußballer des VfR Neuburg geht weiter: Bereits heute Abend (18.30 Uhr) steht für den Tabellenführer der Landesliga Südwest die nächste Partie an: Die Fußballer bekommen es in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokals mit dem FC Gundelfingen zu tun - einem Ligakonkurrenten, der derzeit einsam die Rote Laterne trägt.
Die Lila-Weißen verfolgen heuer eine neue Strategie im Pokalwettbewerb. Hatten sie sich im vergangenen Jahr als erster ausgeloster Kreissieger noch den attraktivsten Gegner, den damaligen Regionalligisten TSV 1860 München, ausgesucht, wollen sie beim aktuellen Versuch so lang wie möglich im Rennen bleiben und sich so auf dem sportlichen Weg einen möglichst hochklassigen Gegner angeln - und natürlich länger als nur eine Runde im Wettbewerb bleiben. Gegen die Löwen hatten die Neuburger im vergangenen Jahr zwar ein ausverkauftes Stadion mit 3500 Zuschauern, doch scheiterten sie in dieser Runde mit einer 0:4-Niederlage am übermächtigen Gegner. Diesmal dürfte der Kontrahent auf Augenhöhe sein, der VfR vielleicht sogar als Favorit in die heutige Begegnung gehen.
Der FC Gundelfingen hat nämlich nach sechs gespielten Partien in der Landesliga Südwest nur drei Punkte auf dem Konto und muss sein Dasein als Tabellenletzter fristen. "Ich glaube, die haben ein Problem mit ihren Stürmern", sagt VfR-Trainer Christian Krzyzanowski. Damit hat der 41-Jährige nicht unrecht: Von den vier nominellen Angreifern im Gundelfinger Kader, Johannes Hauf, Jasjot Padda, Bernhard Rembold und Daniel de Santos kamen bislang genau null Tore.
Der VfR Neuburg, der als Spitzenreiter am anderen Ende der Tabelle steht und sich über mangelnde Treffer nicht beklagen kann, hat derweil die ersten Abgänge zu verarbeiten. Wie unserer Zeitung bereits am Montag berichtete, wird Torwart Philipp Mayr nach zwölf Einsätzen in der vergangenen und zwei absolut starken Auftritten in der aktuellen Saison den Verein verlassen. Mayr gab als Grund gegenüber Trainer Krzyzanowski und Teammanager Martin Stanek an, beruflich ab sofort stärker eingespannt zu sein. Der 23-Jährige ist hauptberuflicher Nachwuchs-Torwarttrainer beim FC Ingolstadt.
Nicht mehr zum Team gehört ebenfalls Angreifer Florian Ihring. Bei ihm hat die Trennung sportliche Gründe. "Florian war mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden", erklärt Stanek. Der 25-Jährige war vor Saisonbeginn vom Landesligisten SV Manching nach Neuburg gekommen und hatte bislang fünf Partien absolviert. Zweimal wurde Ihring ein-, dreimal ausgewechselt. Ihm gelang ein Treffer in der Partie gegen Türkspor Augsburg. "Flo ist ein Suptertyp. Wir wollen ihm keine Steine in den Weg legen und haben ihm eine Freigabe erteilt. Er kann also wechseln. Die Trennung ist im Guten erfolgt", so Stanek.
Allerdings tut sich auf lange Sicht durch Ihrings Weggang ein Problem auf, denn er war als Ersatzmann für Alexander Müller geholt worden, der dem VfR Neuburg aus beruflichen Gründen nur noch bis Ende September zur Verfügung steht. Und auch Mayrs Entscheidung fiel zu einem schlechten Zeitpunkt. "Effektiv haben wir jetzt mit Dominik Jozinovic und Mehmet Özdemir zwei Torhüter für zwei Mannschaften. Das ist nicht gut. Hätte ich das vor der Saison gewusst, hätte ich noch reagieren können", sagt Stanek, der stets die Augen nach potenziellen Neuzugängen offen halte.
-Foto: Foto: S. Hofmann
