Ingolstadt
Zuwanderung lässt Ingolstadt weiter wachsen

29.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:22 Uhr

Die Ingolstädter Bevölkerungszahl steigt. Ende 2011 lebten 126.455 Menschen in Ingolstadt. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Ingolstadt hat jetzt über 124000 Einwohner und liegt unter den bayerischen Städten auf Rang 6. Die Schanz gehört weiter zu den Städten mit dem stärksten Bevölkerungswachstum in Deutschland. Frühestens in einem Jahr dürfte die Stadt ihren 125 000. Einwohner begrüßen können.


 
Die Zahlen sprechen für sich: Innerhalb von zehn Jahren ist die Bevölkerung der Stadt um etwa 10 500 Menschen auf aktuell rund 124 300 Bürger (knapp 400 mehr als im Vorjahr) gewachsen. "Ingolstadt gehört weiterhin zu den Städten mit dem stärksten Bevölkerungswachstum in Deutschland", lautet das Fazit von Ulrich Kraus vom Amt für Statistik. Währen die Ingolstädter Bevölkerung damit ziemlich genau ein Prozent der bayerischen Einwohnerzahl ausmacht, entspricht die Größe der Stadt nur 0,2 Prozent der Fläche Bayerns. Die jüngste Großstadt im Freistaat liegt – gemessen an der Bevölkerungszahl – an sechster Stelle der Großstädte im Freistaat. "Frühestens Ende 2010, wahrscheinlich aber erst 2011", so Kraus, werde die Stadt dann ihren 125 000. Bürger begrüßen können. Diese Zahl erfasst – wie alle anderen auch – die Erstwohnsitze in der Schanz. Daneben sind zurzeit rund 5000 Zweitwohnsitze gemeldet.

Der Zuwachs der Bevölkerung ergibt sich fast ausschließlich aus einem Wanderungsgewinn. "Die meisten Zuwanderer kommen aus Niedersachsen, Baden-Württemberg und Sachsen", sagt Kraus. Am stärksten seien die 18- bis 30-Jährigen vertreten.

"Dagegen ist das Verhältnis von Geburten und Sterbefällen nahezu ausgeglichen", betont Kraus. Heuer werden 1190 Geburten 1180 Sterbefälle gegenüber stehen. Damit liegt die Zahl der Neugeborenen exakt im langjährigen Durchschnitt von rund 1200 Geburten im Jahr. Auffällig ist dabei, dass auf 100 Buben in diesem Jahr 107 Mädchen kommen werden. "Im langjährigen Mittel ist das Verhältnis in Bayern genau umgekehrt", so Kraus.
 
Wie die Statistiker weiter ermittelt haben, leben in Ingolstadt zurzeit 102 500 Erwachsene. Mehr als die Hälfte, nämlich gut 57 000, sind verheiratet. Etwa 28 000 sind ledig, 8500 geschieden und 8300 verwitwet. Ende 2008 gab es außerdem noch 26 eingetragene Lebensgemeinschaften. Aufschlussreich ist ein Zehn-Jahres-Vergleich: Während in diesem Zeitraum die gesamte Bevölkerungszahl um über 9000 zunahm, stieg die Anzahl der Ledigen um 6500, die der Verheirateten nur um 400. "Der demografische Wandel wird auch Ingolstadt erreichen, aber zeitlich verzögert", ist sich Kraus sicher.
 
Interessant ist ein Blick auf die konfessionelle Verteilung der Ingolstädter Bevölkerung. Während die Zahl der Protestanten sich in den vergangenen zehn Jahren bei ungefähr 23 000 einpendelte, nahm die Zahl der Katholiken um 5500 auf 63 500 ab. Die Anzahl unter der Rubrik "Sonstige" stieg dagegen um 14 600 auf über 37 000 Personen. "Mehr als 20 000 Ingolstädter gehören keiner Religionsgemeinschaft an", sagt Kraus. Die Anzahl der Muslime kann nur anhand der Herkunftsländer geschätzt werden und dürfte bei rund 9000 Personen liegen.

Der Blick auf die gesamte Region 10 ergibt statistisch einen Bevölkerungszuwachs von 30 000 Menschen in zehn Jahren. Während ein Drittel davon in Ingolstadt lebt, sind die Zuwachsraten in den Landkreisen nicht so hoch. Einer Steigerung von 8,3 Prozent in Ingolstadt stehen eine Zunahme von 3,6 Prozent im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie jeweils knapp sieben Prozent in den Landkreisen Eichstätt und Pfaffenhofen gegenüber. Der Landkreis Eichstätt hat (Stand Ende 2008) etwas mehr Einwohner als Ingolstadt. Im Landkreis Pfaffenhofen leben rund 117 000 Personen, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gut 91 000 Menschen. Insgesamt leben mehr als 456 000 Bürger in der Region.

In Oberbayern verzeichnet das Landesamt für Statistik in zehn Jahren einen Zuwachs um 340 000 auf 4,3 Millionen Bürger, in ganz Bayern um 433 000 Menschen auf 12,5 Millionen Einwohner.