Ingolstadt
Zusammenleben auf engem Raum

Massentests auf Corona nur in den Heimen, nicht im betreuten Wohnen

21.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr

Ingolstadt - Rund 2500 Bewohner und Mitarbeiter von Ingolstädter Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen sind, wie berichtet, auf das Coronavirus getestet worden.

Nur wenige waren mit dem Covid-19-Erreger infiziert. Der Massentest erfasste freilich nicht alle Ingolstädter Senioren, wie Stadtsprecher Michael Klarner gestern gegenüber unserer Zeitung betonte. "Es ging bei den Testungen um die Sicherheit der auf engem Raum zusammenlebenden Bewohner, die von den gleichen Mitarbeitern versorgt werden. " Senioren, die in privaten Wohnungen leben - und dazu zählen auch jene, die im sogenannten betreuten Wohnen untergebracht sind - wurden dabei nicht erfasst.

Dabei sei gerade das betreute Wohnen "ein richtiges Einfallstor für Viren", fürchtet Siegbert Fiebrig. Die 88-jährige Mutter des Ingolstädters lebt im betreuten Wohnen von Elisa. "Sie ist bis heute nicht überprüft worden. Auch ihre Nachbarn nicht", schreibt der Mann dem DK und wittert hinter dem Vorgehen Ungemach. Was er nicht wusste: Getestet wurden nur jene Einrichtungen, die der städtischen Heimaufsicht unterliegen, also alle Seniorenpflegeheime und Behinderteneinrichtungen im Stadtgebiet. Zusätzlich seien vergangene Woche Tests in vier größeren privaten Seniorenwohngemeinschaften vorgenommen worden, in denen mehrere Senioren zusammen leben. Die Ergebnisse liegen vor, alle seien negativ, so Stadtsprecher Michael Klarner. Weil Wohngruppen keine Altenheime sind, habe das Gesundheitsamt auf sie keinen Zugriff. Deshalb hätten die Vermieter der Testung zustimmen müssen.

Im Zuge des Massentests waren auch die Bewohner und Mitarbeiter des stationären Bereiches des Elisa-Seniorenstifts auf Corona getestet worden. "Alle waren negativ", sagte Einrichtungsleiter Dieter Schalamon unserer Zeitung. "Das war eine Erleichterung bei allen. " Wie in allen Pflegeheimen gilt auch im Elisa wegen Corona ein striktes Besuchsverbot. Das betreute Wohnen ist aber auch hier von der Regelung ausgenommen. Für die Bewohner gelten genau dieselben Regeln wie für alle Menschen. Sie unterliegen der derzeitigen Ausgangsbeschränkung, dürfen aber, etwa zum Spazierengehen oder Einkaufen, ihre Wohnung verlassen.

"Im betreuten Wohnen ist jeder für sich selbst verantwortlich", sagt Stadtsprecher Klarner. Das bestätigt auch Elisa-Einrichtungsleiter Schalamon. Wer glaubt, mit Corona infiziert zu sein, der müsse sich an den Hausarzt wenden.

rl