Gerolsbach
Zusätzliche Anschließer kommen allen zugute

Gemeinde Gerolsbach präsentiert Modellrechnung zu Erschließungskosten

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Gerolsbach (bdh) Wenn die Gemeinde Gerolsbach neue Baugebiete erschließt, werden die Bürger, die schon an das Wasser- und Abwassernetz angeschlossen sind, zusätzlich belastet - das hat der fraktionslose Gemeinderat Stefan Maurer bereits mehrfach kritisiert. Um herauszufinden, ob das wirklich so ist - und "weil es mich selbst interessiert hat" - hat Bürgermeister Martin Seitz die Verwaltung beauftragt, das am Beispiel des Baugebiets An der Schrobenhausener Straße durchzurechnen.

Das Ergebnis: Beim Abwasser werde Kostenneutralität nach vier Jahren erreicht, beim Wasser schon nach zwei Jahren. Der Effekt sei also genau anders als von Maurer vermutet, sagte Seitz: Zusätzliche Anschließer sorgten dafür, dass die Kläranlage besser ausgelastet sei, was bei den Gebühren dann allen zugutekomme. In der Modellrechnung sind zum Beispiel beim Abwasserbereich von den Baukosten für die Kanalrohre der üblicherweise von der Gemeinde zu bezahlende Straßenentwässerungsanteil sowie die Beteiligung privater Erschließungsträger abgezogen worden. Unterm Strich bleiben 320 000 Euro Erschließungskosten, denen 244 000 Euro Herstellungsbeiträge gegenüberstehen - das macht ein Defizit von 76 000 Euro. Allerdings zahlen die neuen Kanalanschließer ja auch ihre Verbrauchsgebühren. Die summieren sich für die Siedlung An der Schrobenhausener Straße auf 18 000 Euro pro Jahr - nach rund vier Jahren wäre damit das Defizit ausgeglichen. Stefan Maurer bezeichnete das Ganze als "Milchmädchenrechnung" und "pure Verarschung".