Aichach
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Aichacher Kreistag nimmt Pläne zur Erweiterung des Landratsamtes sehr positiv auf

13.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:57 Uhr
Die Raumnot im Aichacher Landratsamt soll mit einem Querriegel, der parallel zur Münchener Straße verläuft, behoben werden. −Foto: Landratsamt Aichach

Aichach (SZ) Selten sind Projekte in dieser Dimension so unumstritten wie die Erweiterung des Landratsamts in Aichach.

Nun stellte Sachgebietsleiter Bernd Burkhard auch dem Kreistag den aktuellen Stand der Planung vor. Viel Lob gab es für ihn und die Verwaltung von allen Seiten - und den Auftrag, die Planungen fortzuführen.

Dass eine Erweiterung notwendig ist, ist angesichts eines Amtes, das aus allen Nähten platzt und in dem selbst Besprechungszimmer fehlen, sowie fünf angemieteten Außenstellen offensichtlich. Alleine für die gemieteten Räume fallen jährlich 131000 Euro Kosten an. Wie mehrfach berichtet, hat man sich aber von der Idee, den bestehenden Parkplatz mit einem Parkdeck und Verwaltungsräumen zu überbauen, verabschiedet. Nun soll ein 56 Meter langer und 16 Meter breiter Gebäuderiegel quer zur Münchner Straße, direkt vor dem bestehenden Landratsamt, errichtet werden.

Mit dem stehen dann nicht nur neue Büroräume zur Verfügung, das Ganze wird auch bürgerfreundlicher und selbstverständlich barrierefrei. Es entsteht ein überdachter Wartebereich, so dass Bürger nicht mehr buchstäblich im Regen stehen, wenn sie auf die Öffnung warten, Zulassungstelle und das Verkehrsrecht werden gut und schnell erreichbar im Erdgeschoss untergebracht. Der gesamte Eingangsbereich wird aufgewertet, im Übergang zum Altbau entsteht ein Foyer. In den Obergeschossen verbinden zwei Brücken Alt- und Neubau. Nicht nur deswegen fanden viele Kreisräte den Entwurf reizvoll und architektonisch interessant.

Der Baukörper umfasst ein Erdgeschoss und 2,5 Obergeschosse (eines ist zurückgesetzt). Einer Lösung mit drei vollen Obergeschossen wollte der Aichacher Stadtrat das Einvernehmen nicht erteilen. Nachdem das Gebäude sehr nahe an die Münchener Straße rückt, befürchteten die Stadträte einen "Schluchtencharakter" durch einen noch massiveren Bau (wir berichteten).

Mit der Lösung kann Bernd Burkhardt aber gut leben. Das Ziel, alle Sachgebiete wieder im Haus zu haben und alle Außenstellen, außer das Gesundheitsamt, aufzulösen, sei so möglich, und es blieben immer noch Reserven.

Ein Kellergeschoss ist wegen des hohen Grundwasserstandes nicht geplant. Ob die Erweiterung aus Holz gebaut wird, wie von Reinhard Herb (CSU) vorgeschlagen, wird im weiteren Verlauf der Planungen geprüft.

Erneut wurde auch die Parkplatzfrage diskutiert. Schon jetzt ist der Parkplatz beim Landratsamt meistens voll, die umliegenden Straßen sind oft zugeparkt. Was habe man angesichts dieser Situation vor, wenn nun auch die ausgelagerten Mitarbeiter wieder in die Zentrale kommen, wollte Renate Magoley (Freie Wähler) wissen. Zusätzliche Plätze würden nicht gebaut, so Burkhart. Die Stellplatzverordnung der Stadt Aichach werde mit den bestehenden Stellplätzen erfüllt: "Wir stehen nicht in der Verpflichtung, neue Parkplätze zu erstellen", erklärte er. Allerdings wolle man die vielen Fremdparker in Zukunft mit einer Schranke aus dem Landratsamtparkplatz raushalten. Für Bürger, die im Amt zu tun haben, würden rund 45 Plätze freigehalten. Die Baukosten werden auf knapp neun Millionen Euro geschätzt.

Berndt Herrmann