Aresing
Zurück zur Natur

Ehemalige Deponie in Aresing ist für 205 000 Euro rekultiviert worden

12.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr

Vom Bauschutt ist hier nichts mehr zu sehen: Die ehemalige Deponie bei Aresing wurde abgedichtet und fügt sich nun als Hügel in die Landschaft ein - Foto: Gigler

Aresing (SZ) Das sieht nach viel Geld für ein paar Büsche aus: 205 000 Euro hat die Rekultivierung der ehemaligen Bauschuttdeponie in Aresing gekostet. Doch bei einer solchen Maßnahme sind viele Vorgaben zu beachten, die das Ganze dann teuer werden lassen, wie Bürgermeister Klaus Angermeier erklärt.

Jahrelang wurde die ehemalige Sandgrube „Am Berg“ als Bauschuttdeponie genutzt. 1997 dann, erinnert sich Angermeier, musste sie geschlossen werden, weil in einer technischen Beurteilung festgestellt worden war, dass sie die damals aktuellen Anforderungen an eine Deponie nur unzureichend erfüllte. Somit wären einige aufwendige und kostenintensive Nachrüstungsmaßnahmen erforderlich gewesen – das allerdings war der Gemeinde zu teuer, sagt Angermeier.

Es dauerte dann einige Jahre, bis sich der Gemeinderat mit der Rekultivierung der Deponie beschäftigte. In der Zwischenzeit seien aber immer wieder Proben genommen worden, um sicherzugehen, dass keine Gefahr für das Grundwasser besteht, sagte Angermeier. Denn um zu vermeiden, dass die Deponie die Umwelt belastet, war eine Oberflächenabdeckung erforderlich. Die beschloss der Gemeinderat im März 2011 ebenso wie die Bepflanzung – schließlich sollte das Gelände wieder der Natur überlassen werden und sich in die Landschaft einfügen. Mit den Planungen war das Büro Blasy & Overland beauftragt worden.

Zuerst, erklärt Angermeier, wurde die Oberfläche der Deponie mit einer Lehmschicht versehen und verdichtet, damit kein Wasser mehr durchsickern kann – dies könne schädlich für das Grundwasser sein. Denn bei Regen könnten, wenn die Oberfläche nicht verdichtet worden wäre, eventuelle Schadstoffe, die im Bauschutt enthalten sind, ausgespült und so Giftstoffe in die Erde und danach in das Grundwasser getragen werden. Danach wurde die Oberfläche mit Erde bedeckt und bepflanzt. So habe sich ein schöneres Landschaftsbild ergeben, meint Bürgermeister Angermeier.

Das Büro Blasy & Overland hatte für die Rekultivierung und für die Planung der Neugestaltung des Deponiegeländes ein umfangreiches Konzept erstellt. In diesem wurden 2009 auch die Kosten auf 230 000 Euro geschätzt – etwas mehr Geld also, als am Ende wirklich nötig war. Dass die ganze Maßnahme billiger wurde, darüber freut sich natürlich der Bürgermeister.

In die Planung war auch die Gestaltung und Profilierung der Deponieoberfläche mit einbezogen worden. Dabei ging es darum, Mulden zu schaffen, um das Ablaufen des Niederschlagswassers in die Versickerungsmulden zu ermöglichen. Das Regenwasser sollte also auf der abgedichteten Fläche aufgefangen und in den Bereich außerhalb des Geländes geleitet werden.

Die Oberflächengestaltung der ehemaligen Deponie ist an die leichten Hügel der direkten Umgebung angepasst worden, sodass sich ein ebenmäßiges Landschaftsbild ergibt. Eine Begrünung mit großen Bäumen war nicht vorgesehen, sonst hätte die Rekultivierungsschicht mindestens zwei bis drei Meter dick sein müssen, wie aus der Planung hervorgeht. Daher wurden auf Anraten von Blasy & Overland nur flach wurzelnde und eher kleinwüchsige heimische Straucharten verwendet. Nun wird das Gelände mit Büschen, Sträuchern und einer Wiese, die durch einen Steinhaufen im Randbereich aufgelockert wird, harmonisch in das Landschaftsbild eingebunden. Gleichzeitig sollte laut der Planung dabei auch eine ökologisch wertvolle Biotop- und Strukturvielfalt geschaffen werden, die in der Landschaft im Umfeld inzwischen selten geworden ist.

Mit dem Abschluss der Rekultivierung kann die Gemeinde das ehemalige Deponiegelände aber noch immer nicht ganz sich selbst überlassen. Da das Regenwasser ja gezielt abgeleitet werden muss, befinden sich um die Bauschuttdeponie zwei Sickergräben. Einmal im Monat müsse mit Hilfe von drei Pegeln abgemessen werden, wie hoch der Grundwasserpegel ist, erklärt Bürgermeister Klaus Angermeier. Die Ergebnisse müssen dem Landratsamt mitgeteilt werden, das als Aufsichtsbehörde unter anderem auch für das Wasserrecht zuständig ist und, wie Angermeier sagt, damals auch die Planung genehmigt habe. Zudem habe es die Ausführung der Rekultivierung überwacht und sei nun für die Kontrolle zuständig.