Zurück in den Play-off-Rängen

7:1 gegen Berlin

26.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr
Thomas Pielmeier (Nr.50, ERC Ingolstadt) und Micki DuPont (Nr.25, Eisbaeren Berlin) −Foto: JT-Presse.de - Johannes Traub (JT-Presse.de - Johannes Traub)

Ingolstadt (DK) Die Spieler des ERC Ingolstadt haben den Weihnachtsbraten offenbar gut verdaut. Beim 7:1 (2:0, 2:1, 3:0)-Sieg am Sonntag im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin präsentierten sich die Panther als das entschlossenere und frischere Team und ließen die 4030 Fans in der Saturn-Arena jubeln.

Der Meister von 2014 revanchierte sich mit dem höchsten Sieg seiner DEL-Geschichte gegen die Eisbären aber nicht nur eindrucksvoll für die zwei vorangegangenen Niederlagen, gegen den DEL-Rekordchampion, sondern ist auch erstmals seit dem 20. November wieder in die direkten Play-off-Ränge zurückgekehrt. Punktgleich mit Augsburg sind die Ingolstädter nun Tabellensechster.

Für die Panther und ihre Fans quasi eine erneute Bescherung am zweiten Weihnachtsfeiertag. Minutenlang forderten die ERC-Anhänger ihr Team mit Sprechchören zu weiteren Ehrenrunden auf, der zweifache Torschütze Danny Irmen beschenkte die Zuschauer als Nikolaus verkleidet und Torwart Marco Eisenhut freute sich nach seinem zweiten DEL-Spiel und -Sieg in Folge über seinen gestiegenen Stellenwert. „Natürlich bin ich froh, dass ich spielen darf. Aber wir funktionieren als Mannschaft einfach gut und haben jetzt eine gute Ausgangsposition im Kampf um einen direkten Play-off-Platz. Jetzt müssen wir gegen Bremerhaven nachlegen“, sagte der 22-Jährige, der nach dem 5:2-Sieg am Freitag in Augsburg von ERC-Trainer Tommy Samuelsson erneut die Chance erhielt. „Wir hatten einen guten Start. Das war wohl eines unserer besten Drittel in dieser Saison“, lobte der Schwede seine Schützlinge.


Die Partie begann in der Tat verheißungsvoll. Nach einer Ehrung für ERC-Torjäger Thomas Greilinger (700. DEL-Spiel) und einer Schweigeminute zum Gedenken der Opfer des Anschlags von Berlin knüpften die Panther nahtlos an die Leistung vom 5:2-Derbysieg an. Die Gastgeber präsentierten sich zielstrebiger und gedankenschneller als ihre Gegner und gingen deshalb verdient in Führung. Beim 1:0, als Brian Salcido die Vorarbeit leistete, stocherte Irmen im Nachsetzen den Puck über die Linie (7.). Beim 2:0 war nach John Lalibertes Zuspiel im Gedränge Thomas Oppenheimer zur Stelle und netzte ein (16.).

Erst im zweiten Drittel sah es so aus, als sollte das Duell der beiden Topscorer der Liga, Brandon Buck (Ingolstadt, 30 Punkte) und Nick Petersen (Berlin, 29), in den Fokus rücken. Zunächst scheiterte Buck an Eisbären-Goalie Petr Vehanen, im Gegenzug blockte Eisenhut einen Schuss Petersens (21.), der ab Mitte des ersten Drittels jedoch seinen Sturmpartner Darin Olver verletzungsbedingt vermisste – der Berliner musste humpelnd vom Eis.

Doch anstelle der Topscorer rückten weiter andere Profis in den Vordergrund. Zunächst Martin Buchwieser, der einen Elsner-Schuss zum 3:0 in die Maschen abfälschte (23.). Wenig später Thomas Pielmeier, der ein Zuspiel von Kapitän Patrick Köppchen direkt in den linken Winkel hämmerte (28.). Schon kurz zuvor hatte Pielmeier getroffen, doch die Unparteiischen verweigerten dem Treffer die Anerkennung.

Die Eisbären, die nach dem 3:0 vehementer anrannten und den aufmerksamen Eisenhut einige Male auf die Probe stellten, tauschten nun den Torhüter, doch ansonsten änderte sich nicht viel. Je ein Powerplay auf beiden Seiten verstrich in der äußerst fairen Begegnung folgenlos, sodass erst ein Weitschuss von Bruno Gervais den Berliner Rückstand verkürzte (38.). Nur ein kleiner Makel beim ruhigen und sicheren Auftritt des ERC-Goalies, der von seiner Nominierung selbst überrascht war. „Ich habe nicht damit gerechnet. Aber ich habe dem Trainer gezeigt, dass er sich auf mich verlassen kann, wenn er mich reinwirft“, sagte Eisenhut.

Im Schlussabschnitt stellte Oppenheimer mit seinem neunten Saisontor nach nur 60 Sekunden den alten Abstand wieder her und machte mit dem 5:1 den Sieg der Panther perfekt. Aber es kam noch besser. Elsner lief nach einem feinen Zuspiel Bucks alleine auf Marvin Cüpper zu und vollendete eiskalt zum 6:1 (47.). Und Irmen nutze einen Konter über Jean-Francois Jacques und Darryl Boyce zum 7:1 (49.) – bereits das 13. Saisontor des ERC-Stürmers.

Bereits morgen können die Panther-Fans ihr Team erneut in der Saturn-Arena anfeuern. Dann gastiert DEL-Neuling Fischtown Pinguins Bremerhaven, mit dem die Panther ebenfalls noch eine Rechnung offen haben, in Ingolstadt. Auch gegen die Norddeutschen haben sie die ersten beiden Saisonspiele verloren. Nach dem gestrigen Auftritt ein gutes Omen.

ERC Ingolstadt: Eisenhut – Kohl, McNeill; Köppchen, Salcido; Friesen, Wagner – Oppenheimer, Buck, Laliberte; Jacques, Boyce, Irmen; Pohl, Taticek, Greilinger; Elsner, Th. Pielmeier, Buchwieser.

Eisbären Berlin: Vehanen (28. Cüpper) – Roach, Dupont; Baxmann, Wissmann; C. Braun, Gervais – Rankel, Talbot, Machacek; L. Braun, Olver, Petersen; Busch, Macqueen, Fischbuch; Aam, Tallackson, Ziegler.

Tore: 1:0 (6:17) Irmen, 2:0 (15:29) Oppenheimer, 3:0 (22:55) Buchwieser, 4:0 (27;45) Pielmeier, 4:1 (37:10) Gervais, 5:1 (41:00) Oppenheimer, 6:1 (46:04) Elsner, 7:1 (48:54) Irmen. - Zuschauer: 4030. - Schiedsrichter: Kopitz/Krawinkel. - Strafminuten: Ingolstadt 2 – Berlin 4.
 

Stimmen zum Spiel


Tommy Samuelsson, Trainer ERC 

Wir hatten einen guten Start. Das war wohl eines von unseren besten Dritteln, die wir überhaupt gespielt haben - vor allem in unserer eigenen Arena. Wir haben offensiv wie defensiv gut gespielt. Vor allem nach den bisherigen zwei Niederlagen gegen Berlin. Man sieht aber auch, wie knapp das sein kann. Nach dem 1:0 hatte Berlin eine große Chance. Aber wir gingen mit 2:0 in Führung. Ein großes Kompliment an die Mannschaft, wie sie das ganze Spiel durchgespielt hat. Das hat mir sehr gut gefallen.

Uwe Krupp, Trainer Berlin

Ingolstadt hat im ersten Drittel stark begonnen. Da haben die Panther den Grundstein für den Sieg gelegt. Wir waren vor unserem Tor nicht so wach. Wenn man zwei Rebounds vor dem Tor hat, ist das ein Zeichen, dass man hätte Zweikämpfe gewinnen müssen. Im zweiten Drittel sind dann zwei Fernschüsse reingegangen. Dann war das Ergebnis ziemlich deutlich. Unser Tor war dann nur noch Korrektur. Ingesamt war Ingolstadt heute schneller, hat auch den Rhythmus nach der Führung sehr gut gespielt. Wir hatten uns einige Chancen erspielt, aber Marco Eisenhut war sehr gut und hat einige Chancen vereitelt. Uns ist es nicht gelungen, wieder ins Spiel zurückzukommen. Das Ergebnis ist deutlich - für uns die höchste Niederlage der Saison. Das gehört auch dazu. Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln und in zwei Tagen geht es weiter.