Ingolstadt
Zurück an die Basis

Peter Heigl wechselt vom Ministerium zur Polizeiinspektion – und freut sich auf Ingolstadt

28.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:47 Uhr

Neues Gesicht: Peter Heigl leitet ab morgen die Polizeiinspektion Ingolstadt. Der 52-Jährige war zuvor fast acht Jahre im Innenministerium beschäftigt. Er löst Ignaz Brunner ab - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Er heißt Peter Heigl, ist 52 Jahre alt, verheiratet und hat zwei bereits erwachsene Kinder. Der Oberbayer ist im Markt Nandlstadt im Landkreis Freising daheim. Ab morgen wird er aber die meiste Zeit in Ingolstadt verbringen, denn Heigl ist der neue Leiter der Polizeiinspektion (PI) Ingolstadt.

Dass er hier keinen bequemen Job angenommen hat, ist dem Nachfolger von Ignaz Brunner durchaus klar. Ein Acht-Stunden-Tag wird künftig wohl eher die Ausnahme sein, auch nachts und an Wochenenden wird er so manches Mal ausrücken müssen. „Ich habe durchaus Respekt vor dieser Aufgabe“, sagt Heigl. „Aber ich freue mich auch sehr darauf.“

Polizeipräsident Walter Kimmelzwinger hat gestern den Amtswechsel in feierlichem Rahmen im Barocksaal des Stadtmuseums vollzogen. Mit Brunner gehe ein Kollege, der „unermüdliches Engagement“ gezeigt habe, mit Heigl komme ein geradliniger Mann mit „hoher Fach- und Sozialkompetenz“, sagte er. Der neue PI-Leiter war in den vergangenen Jahren im Innenministerium für den Bereich Organisation und Dienstbetrieb zuständig.

Nun also geht es zurück zu den Wurzeln des Polizeiberufs, zurück auch auf die Straße, wo es in Ingolstadt mitunter wenig gesittet zugeht. Nicht ohne Grund gibt es ein Sicherheitskonzept, das verstärkte Präsenz an Wochenenden vorsieht, um Schlägereien und Alkoholexzesse, die zwischendurch besorgniserregende Ausmaße angenommen hatten, in der Innenstadt einzudämmen. „Natürlich muss ich mir das alles erst einmal ansehen und mit meinen neuen Kollegen sprechen, um mir ein umfassendes Bild zu machen“, hat Peter Heigl sich vorgenommen.

Morgen tritt der Leitende Polizeidirektor seinen Dienst in dem lang gestreckten Ziegelbau an der Esplanade an. Ob er mittelfristig eine Wohnung in Ingolstadt nimmt, ist noch offen. „Erst einmal will ich pendeln, nach München hat das auch immer ganz gut funktioniert“, sagt er. Die Stadt selbst kenne er noch nicht so gut, räumt Heigl ein, was er aber bald ändern möchte. Neugierig sei er und er freue sich darauf, die Menschen hier kennen zu lernen. Seine offen und aufgeschlossen wirkende Art lässt keinen Zweifel daran, dass der 52-Jährige es ernst damit meint. Einige seiner neuen Kollegen kennt Heigl bereits, denn vor 20 Jahren hat er vorübergehend die zur früheren Polizeidirektion Ingolstadt gehörende Inspektion Geisenfeld geleitet. Die südliche Region ist ihm daher durchaus vertraut.

Nach knapp acht Jahren Dienst auf strategischer Ebene im Ministerium wird Peter Heigl nun an der Basis mit einem Problem konfrontiert, das seine beiden Vorgänger Ignaz Brunner und Thomas Zäpfel schon beschäftigt hat: die Personalnot bei der Polizei. Auf dem Papier sind es 175 Männer und Frauen, die ihm im täglichen Dienst zur Verfügung stehen – tatsächlich sind es aber nicht einmal 130. „Es wird ja viel darüber geschrieben und geredet. Jetzt bin ich doch neugierig, wie sich die Situation in der Realität darstellt“, zeigt Peter Heigl sich gespannt.

In seiner Freizeit hat der neue Inspektionsleiter früher gerne Fußball gespielt. „Und ich verfolge natürlich auch, wie das mit dem FC 04 läuft“, sagt der 52-Jährige. Sein Herz schlägt aber für einen anderen Verein: „Ich bin seit meiner Jugend Sechziger-Fan. Einmal Löwe, immer Löwe!“, lacht er – und es klingt ganz so, als lasse sich da wirklich nichts mehr daran ändern.