Zum Jubiläum kracht es kräftig

14.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:01 Uhr

Nürnberg (HK) So viel Rock gab es noch nie im Park: Zum 15-jährigen Bestehen des Nürnberger Open-Air-Festivals werden die Besucher mit einer einmaligen Erweiterung von drei auf vier Tagen beschenkt. Mehr als 80 Bands stehen vom 3. bis 6. Juni auf den drei Bühnen am Dutzendteich.

Zum Zehnjährigen war die Party im Park noch ziemlich mickrig ausgefallen: Die längst in der Versenkung verschwundenen Wir sind Helden galten damals sogar als eine Hauptattraktion des Nürnberger Festivals, das nach dem letzten Konzert am Sonntagabend noch nicht einmal ein Feuerwerk zum Geburtstag spendiert bekam. Doch dafür lassen es die Veranstalter zum Fünfzehnjährigen umso kräftiger krachen.

Allerdings liegt das nicht daran, dass "15 Jahre Rock im Park" ein so tolles Jubiläum wäre. Vielmehr profitiert das Nürnberger Publikum am langen, ersten Juniwochenende davon, dass zur gleichen Zeit "25 Jahre Rock am Ring" mit dem vielleicht spektakulärsten Programm in der Geschichte der Zwillingsfestivals gefeiert wird. Aus diesem Anlass werden die riesigen Bühnen in der Noris und in der Eifel zum ersten und wahrscheinlich auch einzigen Mal bereits am Donnerstag, und nicht wie gewohnt am Freitag, gestürmt.

Als Garantie für einen viertägigen Ausnahmezustand verpflichteten die Veranstalter für jeden Abend ein hochkarätiges Zugpferd für die so genannte Centerstage auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. Den Anfang machen am Fronleichnamstag, 3. Juni, ab 21 Uhr die Crossover-Rocker von Rage Against The Machine. Garantiert den heißesten Abend gibt es am Freitag, 4. Juni, wenn die deutsche Rockband Rammstein ab 21.30 Uhr mit ihrer brachialen Musik und vor allem mit ihrer feuergewaltigen Bühnenshow für Furore sorgt.

Schminke statt Pyrotechnik ist das Markenzeichen der US-amerikanischen Rock-Ikonen von Kiss, die zum ersten Mal seit der Rock-im-Park-Premiere wieder beim Nürnberger Festival auftreten und am Samstag, 5. Juni, ab 21 Uhr im Mittelpunkt stehen werden. Vergleichsweise sanft geht das Programm auf dem Zeppelinfeld am Sonntag, 6. Juni, ab 21.15 Uhr mit der britischen Artrock-Band Muse zu Ende.

Eine deutliche Aufwertung erfährt in diesem Jahr die sogenannte Alternastage. Nicht nur, dass sich das gesamte Areal dieser Bühne vergrößert, zusätzlich werden hier wie auf der Centerstage große Videowände installiert. Und mit dem diesjährigen Programm macht die Alternastage ihrem Namen alle Ehre: Wem Rammstein am Freitag zu rabiat ist, der ist bei HIM und The Hives gut aufgehoben. Wer am Samstag mit Kiss nichts anfangen kann, hat ein Unplugged-Konzert der Sportfreunde Stiller als Alternative. Und wer am Sonntag statt Muse noch einmal die volle Dröhnung will, kann sich bis weit nach Mitternacht bei der Heavy-Metal-Legende Motörhead austoben.

Während die 85 000 Karten für Rock am Ring bereits vor einigen Monaten ausverkauft waren, gibt es für Rock im Park trotz mehr als 55 000 verkaufter Tickets noch immer ein stattliches Restkontingent. Der Festivalpass für alle vier Tage kostet 170 Euro. Inzwischen sind aber auch Tageskarten zum Preis von 75 Euro im Vorverkauf erhältlich. Der Eröffnungsabend mit Rage Against The Machine und der Vorband Sum 41 kostet 50 Euro. Weitere Informationen im Internet unter www.rock-im-park.com.