Ingolstadt
Zum Ausklang endlich nasser

2018 verabschiedete sich mit viel Regen und entsprechend wenig Sonnenschein

07.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:34 Uhr
Feuchtes Jahresende: An Heiligabend spannte sich dieser Regenbogen über die Paar bei Reichertshofen. −Foto: Hans Wallner

Ingolstadt/Kösching (DK) Nach so viel Sonnenschein im Sommer und im Herbst 2018 wird wohl niemand völlig verzweifeln, wenn der Winter nun mehr Wolken und Niederschlag gebracht hat. Gleich der erste Monat der kalten Jahreszeit hat bei uns mit blauem Himmel gegeizt und dafür beim Niederschlag ordentlich was draufgelegt. Nur bei den Temperaturwerten lag der vergangene Dezember in Linie mit seinen Vormonaten: Er war unterm Strich zu warm.

Minus 0,7 Grad - das ist das durchschnittliche Monatsmittel der Lufttemperatur für Dezember, was die Zusammenschau sämtlicher Messreihen der Vergleichsjahre 1961 bis 1990 für Kösching angeht. Von der dortigen Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stammen auch diesmal wieder die Daten unserer monatlichen Wetterrückschau. Der Dezember 2018 lag mit einem Mittel von 2,6 Grad somit satt darüber.

Die klare Überschreitung der Mittelwerte bei der Lufttemperatur ist über die vergangenen Jahre meistens das auffälligste Merkmal der monatlichen statistischen Vergleiche - es muss wohl von einer konstanten Entwicklung gesprochen werden, und gelegentliche Ausreißer nach unten (also in den früheren Normalbereich) scheinen eher die neue Regel zu bestätigen. Generell gilt das Jahr 2018 ja global als das wärmste seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnung von Wetterdaten im 19. Jahrhundert - und die regionale Entwicklung unterstreicht das offenbar nur.

Die Höchsttemperatur des vergangenen Monats wurde an der Köschinger Station am dritten Tag gemessen, und zwar mit 12,7 Grad. Nachweislich der unten abgebildeten Temperaturkurve gab es über den Monat hinweg noch drei weitere Phasen mit (für einen Wintermonat) vergleichsweise milden Werten: Auch am 7. (12,2 Grad) und am 24. Dezember (10,2 Grad) ging es nochmals zweistellig zu.

Allerdings weist die Kurve auch drei Täler auf - das tiefste um die Monatsmitte herum. Da gab es den ersten größeren Kälteeinbruch dieses Winters, und auch der monatliche Tiefstwert datiert aus dieser Phase. Er wurde an der DWD-Station in der Nacht zum 16. Dezember mit minus 5,0 Grad ermittelt. Am Boden waren es in dieser Nacht sogar minus 7,5 Grad. Insgesamt wurden im Dezember in Kösching immerhin 14 Frosttage und sogar 5 Eistage (Temperatur konstant unter null Grad) registriert. Hätten die auffällig milden Abschnitte des Monats nicht einen so starken Kontrast hierzu gebildet, wäre die Durchschnittstemperatur keinesfalls so deutlich übers Langzeitmittel hinausgeschossen.

An Niederschlag wurden über den ersten Wintermonat hinweg an der Station 109,7 Liter pro Quadratmeter registriert und somit gut das Doppelte (218,1 Prozent) des statistischen Mittels von 50,3 Litern. Das insgesamt zu trockene Jahr 2018 hat also zum Ausklang dann doch noch stärkere Niederschlagsmengen gesehen - teils auch als Schnee, denn an immerhin einem Tag (17.) langte es in Kösching zu einer dünnen Schneedecke von zwei Zentimetern. Niederschlagsreichster Tag war mit 27,1 Litern pro Quadratmeter der 3. Dezember.

Wenn es überdurchschnittlich viel regnet (oder schneit), kann der Himmel zwangsläufig nicht sonderlich lange klar sein. So hat die Sonnenscheindauer an den 31 Dezembertagen deutlich unter der statistisch erwartbaren Zeitspanne gelegen. Wo es im Langzeitvergleich im Mittel zu 38,8 Sonnenscheinstunden reicht, kamen diesmal an der DWD-Station nur glatte 16 Stunden zusammen. An vielen Tagen zeigte sich unser Zentralgestirn überhaupt nicht am Himmel, am längsten aber noch am 28. Dezember mit gerade mal fünfeinhalb Stunden.

Bernd Heimerl