Regionalliga Bayern
Zum Auftakt nach Haching

VfB Eichstätt bei der SpVgg um Trainer Sandro Wagner gefordert - Fries-Ausfall überschattet Vorbereitung

24.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:55 Uhr
Wie wird der VfB Eichstätt den erneuten Ausfäll seines Kapitäns Jonas Fries (in Grün) verkraften? In Kombination mit vier Abgängen spricht Trainer Markus Mattes vor dem Punktspielauftakt jedenfalls von einem "kadermäßigen Problem". −Foto: Traub

Eichstätt - Nachdem das Nachhol-Heimspiel gegen den SC Eltersdorf am vergangenen Samstag witterungsbedingt abgesagt worden war, startet der VfB Eichstätt mit ein klein wenig Verspätung an diesem Freitag (19 Uhr) in die Rest-Rückrunde der Regionalliga Bayern.

Cheftrainer Markus Mattes plagen vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching erhebliche personelle Probleme. Philipp Federl (Rotsperre), Jonas Fries (Korbhenkelriss am Innenmeniskus), Johannes Fiedler und Florian Lamprecht (beide krank), Johannes Kraus (Muskelverletzung) und Ralf Schröder (Bänderriss) fallen sicher aus. "In manchen Bereichen wird es eng mit dem Personal, da stellt sich die Mannschaft fast von alleine auf", sagt Mattes vor dem Duell mit dem Tabellenachten. Die Hachinger um Ex-Bundesligaspieler Sandro Wagner als Trainer waren bereits in der Vorwoche im Einsatz und unterlagen dem Spitzenreiter SpVgg Bayreuth nur knapp mit 1:2. "Haching ist der Favorit, deshalb ist die Erwartungshaltung nicht allzu hoch", sagt Mattes, den die 1:2-Hinspielniederlage noch immer wurmt. Denn während dem VfB ein Elfmeter verweigert wurde, gelang der SpVgg Unterhaching Sekunden später in der 90. Minute der 2:1-Siegtreffer. "Hätten wir dieses Spiel gewonnen, dann würden wir in der Tabelle jetzt vor den Hachingern stehen. So aber haben wir fünf Punkte Rückstand", erklärt der VfB-Coach.

Die Vorbereitung: Am 18. Januar bat Mattes zum offiziellen Trainingsauftakt. Seitdem wurde viel und oft geschwitzt, an der Ausdauer oder an verschiedenen Spielsystemen gearbeitet. Vorwiegend galt es, die Automatismen in einer Formation mit einer Dreier- beziehungsweise Fünfer- oder aber auch Vierer-Abwehrkette zu verbessern. "Die Bedingungen waren ähnlich wie im Vorjahr. Wir mussten nur einmal den Platz räumen und konnten gut arbeiten", so der VfB-Coach.
Die Testspiele: Von sieben Vorbereitungsspielen hat der VfB sechs Stück gewonnen. Besiegt wurden der SV Seligenporten (3:1, Bayernliga Nord), der ASV Neumarkt (5:0, Bayernliga Nord), der SC Großschwarzenlohe (4:0, Landesliga Nordost), der VfR Neuburg (3:1, Landesliga Südwest) und der TSV 1860 Weißenburg (6:0, Landesliga Nordost). "Natürlich schaut jeder auf die Resultate. Aber letztendlich ist ein Test nur ein Test", sagt der Eichstätter Trainer und fügt an: "Wenn die Ergebnisse zu gut sind, dann bin ich außerdem grundsätzlich der Meinung, dass man in der Vorbereitung zu wenig gemacht hat. " Weil es schwierig ist, Gegner auf gleichwertigem Niveau zu finden, und "der Aufwand für Testspiele außerhalb von Bayern viel zu aufwändig ist", war man im VfB-Lager froh, die Generalprobe gegen den Südwest-Regionalligisten VfR Aalen bestreiten zu können. "Auch wenn wir 1:2 verloren haben, war das Testspiel sehr aussagekräftig. Wir haben uns mit einem Gegner, der unter Profibedingungen arbeitet, auf Augenhöhe bewegt", berichtet Mattes. Die Tore in den Vorbereitungsspielen erzielten Julian Kügel (7), Dominik N'gatie (4), Jonas Fries, Sebastian Graßl, Fabian Neumayer, Thomas Selz (je 2), Philipp Federl, Jonas Halbmeyer und Christian Heinloth (je 1).
Das Trainingslager: Wie in den Vorjahren wollte sich der VfB Eichstätt im italienischen Malcesine für vier Übernachtungen am Gardasee einquartieren und am Feinschliff für die Rest-Saison arbeiten. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Trip aber lieber unterlassen. Stattdessen bereitete sich der Regionalligist in heimischen Gefilden vor. Neben den fußballerischen Aspekten war es auch wichtig, den Teamgeist zu stärken. So fand unter anderem in Pollenfeld ein Kegelabend statt. "Ein Trainingslager im Ausland ist immer etwas anderes. Statt der geplanten sieben Einheiten haben wir dann auch nur fünf gemacht", blickt Mattes zurück und schiebt hinterher: "Spätestens mit der Verletzung von Jonas Fries waren wir alle restlos bedient. "

Die Situation: Als Elftplatzierter von insgesamt 20 Mannschaften führt der VfB Eichstätt die zweite Tabellenhälfte an. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegs-Relegationsplatz beträgt acht Zähler, der auf den ersten Abstiegsplatz sogar komfortable elf Punkte. Selbst wenn der TSV Rain am Lech sein Nachholspiel gewinnen sollte, würde der Vorsprung auf Platz 18 mindestens zehn Punkte betragen, weil dann der SV Heimstetten (21 Punkte aus 24 Spielen) hinten reinrutschen würde. Dass der Klassenerhalt des VfB trotz alledem noch längst nicht in trockenen Tüchern ist, liegt bei noch 15 auszutragenden Spielen auf der Hand. "Ein Blick auf unser Auftaktprogramm genügt und man kennt die Zielvorgabe: es geht nur darum, das Ganze nach hinten abzusichern", sagt Mattes.

Die nächsten Gegner: Im März sind der TSV 1860 Rosenheim (5. März), der 1. FC Schweinfurt 05 (19. März) und der SV Schalding-Heining (Dienstag, 29. März) zu Gast. Auswärts muss der VfB bei der SpVgg Bayreuth (12. März) und beim SV Viktoria Aschaffenburg (25. März) antreten. Saisonende ist am 21. Mai.

EK


Norbert Dengler