Vohburg
Zünftige Stimmung im Pfarrheim

Wirtshaussingen beim Heimat- und Kulturkreis: Vom Hiatamadl bis zum Rehragout

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:28 Uhr
Johann Bauer
Hoch her ging es im Pfarrheim beim Wirtshaussingen des Heimat- und Kulturkreises. −Foto: Bauer

Vohburg (PK) Hoch her ging es im fast voll besetzten Pfarrheim beim Wirtshaussingen des Heimat- und Kulturkreises. Claudia Harlacher und Ernst Schusser haben das Publikum über zweieinhalb Stunden begeistert und mitgerissen und alle waren voller Eifer beim Mitsingen dabei.

Als Gäste hat der Vorsitzende Erwin Kirschner auch die Zweite und Dritte Bürgermeisterin von Vohburg begrüßt. Auch Harry Deimer, der Vorsitzende des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte, war mit seiner Frau dabei.
Das Wirtshaussingen vom Volksmusikarchiv gibt es nun schon seit rund 25 Jahren. Heuer ist es dem Vohburger Verein gelungen, im eng gestrickten Terminkalender einen Platz zu ergattern. Ernst Schusser hat so nebenbei zu jedem Lied eine lustige Geschichte und auch die Hintergründe über die Entstehung der Lieder zu erzählen gewusst, aus welcher Zeit das Lied stammt und wie es entstanden ist. Denn zu jedem Lied gibt es einen Hintergrund, der in der bäuerlichen Umgebung der Zeit um 1900 liegt. Es wurden Lieder wie "Hiatamadl" gesungen, wobei Ernst Schusser darauf hinwies, dass dieses Lied nicht von Hubert von Goisern stammt, der das Lied einem breiten Publikum bekannt gemacht hat, sondern bereits in der Zeit um 1890 gesungen wurde. Weitere Lieder waren noch "Des Gamserl schwarz und braun", "s'Rehragout", "Es war ein Schütz", die Geschichte vom Wildschütz Jennerwein, "Schau, schau wias renga tuat", "In da Frua", "s'gibt nur oa Loisachtal", "Es war amal a Holzknecht", "Hint'n bei da Stadltür", "Wann da Vatta mit da Muata zur Kirchwei geht" und "Beim Bimperl Wirt - beim Bamperl Wirt". Für dieses Kinderlied beim hat Ernst Schusser aus dem Stegreif neue Texte zusammengestellt und dabei wurde, wie es früher öfter der Brauch war, über die anwesenden Honoratioren wohlwollend gesungen. Als Schlusslied wurde das früher weit verbreitete "Tief drin im Böhmerwald" angestimmt. Fazit für alle: Das Wirtshaussingen ist mit dem Volkstanz, der Volksmusik ein Brauchtum und auch ein bayrischer Schatz, der sich zu pflegen lohnt.
Das Wirtshaussingen ersetzt natürlich nicht den traditionellen Hoagarten am 3. November, denn der findet nach wie vor wie angekündigt statt.

Johann Bauer