Zündende Ideen für Galileo gesucht

12.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:37 Uhr

München (DK) Die Satelliten?navigation entwickelt sich immer mehr zum Wachstumsmotor des 21. Jahrhunderts. Mit einem Ideenwettbewerb, der gestern in München vorgestellt wurde, sollen attraktive Anwendungen und innovative Dienstleistungen rund um diese Hochtechnologie vorangetrieben werden.

Die bereits zum vierten Mal ausgeschriebene "European Sa?tel?lite Navigation Competition" wendet sich an Existenzgründer, Forschungseinrichtungen und kleine Mittelständler. Deren zündende Ideen sollen sich zwar im Idealfall auf das künftige europäische Satellitennavigationssystem Galileo beziehen, weswegen der Preis bisher "Galileo Masters" hieß. Die Neuentwicklungen können aber auch auf das bestehende GPS-System konzipiert sein.

In der Satellitennavigation steckt ein gigantisches wirtschaftliches Potenzial. Eine Studie der EU spricht von 300 Mrd. ? Umsatz und 150 000 neuen Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2020. Allein in Deutschland seien voriges Jahr drei Millionen mobile "Navis" verkauft worden, so der Chef des Anwendungszentrums Oberpfaffenhofen (AZO), Thorsten Rudolph. Im Jahr 2010 oder 2011 könne es weltweit bereits eine Milliarde Handys geben, die mit einem GPS- oder Galileo-Chip ausgestattet seien. Zugleich eröffne sich eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten. Der europaweite Wettbewerb soll möglichst vielen davon zum kommerziellen Durch?bruch verhelfen.

Bis 31. Juli läuft noch die Anmeldefrist für den Wettbewerb. Den Gewinnern, die während der Computermesse "Systems" im Oktober in München geehrt werden, winken umfangreiche Hilfestellungen bei der Realisierung ihres Projekts bis hin zur Marktreife.

Zu den früheren Siegern zählte laut Rudolph der "Real Time Racer", bei dem ein Spieler dank in Echtzeit übermittelter Positionsdaten virtuell in einem laufenden Autorennen mitfahren kann. Ein ebenfalls prämiertes System zum Orten und Erfassen gefällter Baumstämme im Wald werde derzeit in der Praxis getestet.