Zu viele illegal Eingereiste: Bayern fordert 1000 neue Bundespolizisten

21.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:53 Uhr

München (dpa) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann fordert wegen der stark steigenden Flüchtlingszahlen den Einsatz von 1000 zusätzlichen Bundespolizisten an der österreichischen Grenze. "Mehr als 70 Prozent der von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) prognostizierten 800 000 Asylbewerber in Deutschland kommen zuerst in Bayern an", sagte Herrmann am Freitag. "Damit tragen wir bei der Erstregistrierung mit Abstand die Hauptlast."

Die Bundespolizei ist nach Berichten bayerischer Ermittler bei der Erfassung der Flüchtlinge inzwischen so überfordert, dass tausende Fälle an die eigentlich gar nicht zuständige Landespolizei abgegeben werden.


So hat nach Angaben Herrmanns das Polizeipräsidium Niederbayern vom 1. Juli bis zum 16. August im 30 Kilometer langen Grenzstreifen zu Österreich knapp 4000 Fälle unerlaubt eingereister Asylbewerber und 170 Schleuserverfahren zusätzlich übernommen. Im August seien in Bayern schon jetzt mehr als 28.000 illegal Eingereiste gezählt worden.

"Obwohl sich die Zahl der Aufgriffe binnen eines Jahres vervielfacht hat, hat die Bundespolizei bislang dafür viel zu wenig Personalverstärkung erhalten", kritisierte Herrmann. "Es kann nicht sein, dass dafür mehr und mehr die Landespolizei in die Bresche springen muss."