Zu viel Kleinklein

13.12.2006 | Stand 03.12.2020, 7:14 Uhr

Es hat lange gedauert, die Kleinstaaterei wenigstens in einigen Bereichen zu überwinden. All zu oft blicken aber die Gemeinden neidisch auf den Nachbarn und seinen Erfolg, anstatt sich Gedanken über eine sinnvolle Zusammenarbeit zu machen, die allen nutzt.

Zumindest im Tourismus hat der Landkreis inzwischen erhebliche Fortschritte gemacht. Weil gemeinsame Wander- und Radwege, Prospekte und Messeauftritte überaus erfolgreich sind. Dem Gast ist es reichlich egal, ob er in Heideck, Spalt, Hilpoltstein oder Allersberg übernachtet, isst oder wandert, er will sich erholen. Und je größer das Angebot, um so größer ist die Zufriedenheit der Urlauber. Weil dieses Angebot und die Werbung dafür Geld kostet, sind alle gut beraten, sich zusammen zu tun.

Wenn jetzt der Geschäftsführer des Fränkischen Seenlandes, Hubert Henselmann, auf Alleingänge setzt, ist das ein Rückfall in die unsägliche Kleinstaaterei. Erfolg verspricht diese Strategie nicht. Wenn Urlauber am Brombachsee sich nicht mehr über Pensionen rund um den Rothsee informieren können, gerät das gesamte Seenland ins Hintertreffen. Und die Urlauber fahren im nächsten Jahr nach Österreich . Dort sind die Tourismusfachleute nicht so engstirnig , wenn es um gemeinsame Werbeauftritte geht. Mit Erfolg.

? Robert Kofer