Nürnberg
Zu oft in Unterzahl

ERC Ingolstadt verliert bei Nürnberg Ice Tigers mit 4:5 – Drei Gegentore mit einem Mann weniger

18.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:47 Uhr

Niederlage im Derby: Der ERC Ingolstadt (links Petr Taticek) hat sein Auswärtsspiel in Nürnberg am Freitagabend verloren. Damit warten die Ingolstädter weiter auf einen Sieg in Franken - Foto: Schönberger

Nürnberg (DK) Die Sieglos-Serie des ERC Ingolstadt bei den Nürnberg Ice Tigers geht weiter. Die Panther verloren am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga mit 4:5 (0:0, 2:3, 2:2) und warten damit seit 574 Tagen auf einen Sieg in Franken. Die Nürnberger hingegen feierten ihren ersten Saisonsieg.

Die Panther, bei denen Thomas Pielmeier für Marc Schmidpeter in die Mannschaft kam und damit seinen ersten DEL-Einsatz für den Vizemeister feierte, fanden besser in die Partie und verbuchten durch David Elsner (4.) auch die erste Chance. Der Ex-Nürnberger scheiterte allerdings mit der Rückhand am Schoner von Nürnbergs Torhüter Andreas Jenike. Tomas Kubalik (9.) nach starkem Querpass von Petr Taticek, Thomas Greilinger (12.) und Alexander Barta (19.) vergaben in der Folge ebenfalls.

Die Franken, die noch ohne Neuzugang Dany Heatley auskommen mussten, kamen nur in Überzahl zu ihren Möglichkeiten. Marco Pfleger (14.) fälschte die Scheibe aber neben das Tor ab, bei Patrick Reimers Versuch (17.) von der Blauen Linie war Ingolstadts Goalie Timo Pielmeier zur Stelle.

„Gegen Ingolstadt ist es mehr wie gegen Berlin oder Wolfsburg. Sie werden schnell spielen. Wir müssen gut verteidigen, zusammenspielen, Checks zu Ende fahren, präsent sein“, hatte Nürnbergs Sportdirektor Martin Jiranek vor dem Derby gesagt – und die Ice Tigers schienen sich im zweiten Drittel an die Worte des 45-Jährigen zu erinnern. Die Folge: Kyle Klubertanz (22.) brachte die Gastgeber nach einer Drangphase mit einem platzierten Schuss in den Winkel mit 1:0 in Führung.

Weil Marco Nowak (23.), Klubertanz (29.) und David Steckel (29.) den zweiten Treffer verpassten, kamen die Ingolstädter etwas aus dem Nichts zum Ausgleich. Taticek setzte sich am Bully durch und Verteidiger Patrick McNeill (33.) zog sofort ab. Jenike blieb ohne Abwehrchance. 95 Sekunden später durften die rund 400 mitgereisten ERC-Fans erneut jubeln. Greilinger bediente mit einem herrlichen Querpass John Laliberte (34.) und der Top-Torjäger der Champions Hockey League (CHL) musste die Scheibe nur noch über die Linie drücken.

Die Nürnberger kamen aber schnell zurück – und wie. Klubertanz (37.) und Matthew Murley (39.) schossen die Gastgeber in Überzahl wieder in Führung. Tomas Kubalik und Taticek hatten sich zuvor unnötige Strafen geleistet.

Kurios: Die Fans der Franken jubelten bereits wenige Sekunden vor dem 3:2 durch Murley, nachdem Kurtis Foster (39.) von der Bande aus abgezogen hatte. Weil der Puck aber von einem Linienrichter abgefälscht wurde und erst so den Weg ins Tor fand, wurde der Treffer nicht gegeben.

Im Schlussabschnitt erwischte erneut die Mannschaft von Trainer Rob Wilson den besseren Start. Yasin Ehliz (42.) schob den Abpraller von Pielmeier zum 4:2 über die Linie. Es war der dritte Überzahltreffer der Franken, Martin Davidek hatte kurz zuvor auf der Strafbank Platz genommen.

Auch der fünfte Gegentreffer wäre beinahe in Ingolstädter Unterzahl gefallen. Benedikt Schopper kam gerade wieder aufs Eis zurück, als Pfleger (52.) seine starke Vorstellung mit dem 5:2 krönte. Die Treffer von Greilinger (58., 60.) in der Schlussphase kamen zu spät. Das Warten auf den nächsten Sieg in der Frankenmetropole geht weiter.

 

Nürnberg: Jenike – Joslin, Foster; Nowak, Printz; Klubertanz, Borer; Weber – Pfleger, Steckel, Segal; Möchel, El-Sayed, Buzas; Pföderl, Fraser, Oblinger; Ehliz, Murley, Reimer.

Ingolstadt: T. Pielmeier – Friesen, Schopper; Köppchen, Wagner; Kohl, McNeill; Kronthaler – Lebler, Ross, Irmen; Kubalik, Taticek, Laliberte; Greilinger, A. Barta, Davidek; Th. Pielmeier, B. Barta, Elsner.

Tore: 1:0 Klubertanz (22.), 1:1 McNeill (33.), 1:2 Laliberte (34.), 2:2 Klubertanz (37.), 3:2 Murley (39.), 4:2 Ehliz (42.), 5:2 Pfleger (52.), 5:3 Greilinger (58.), 5:4 Greilinger (60.). – Strafminuten: 4 / 12. – Schiedsrichter: Brüggemann, Iwert. - Zuschauer: 4780.