Eichstätt (zba) Seit beinahe sieben Jahren hat das Caritas-Kinderdorf Marienstein das Gütesiegel des Kneipp-Bundes.
Dieses muss in regelmäßigen Abständen überprüft werden, und die Pädagogen werden hierfür laufend fortgebildet. Das Kneippsche Gesundheitskonzept ist in den pädagogischen Alltag der Jugendhilfeeinrichtung integriert.
Um die Umsetzung zu intensivieren, bekam das Kinderdorf von der Caritasstiftung der Diözese Fördermittel in Höhe von 6500 Euro. Damit konnten verschiedene Ausstattungsgegenstände angeschafft werden. Das Geld kommt aus dem Projekttopf "Kinder in der Natur".
Bei einem Aktionstag zeigten nun knapp 100 Kinder mit ihren Betreuern an verschiedenen Stationen die fünf Säulen, die Sebastian Kneipp schon vor über 100 Jahren in ihrer Wichtigkeit für die menschliche Gesundheit erkannt hatte. Diese sind Bewegung, Pflanzen und Kräuter, Wasser, Ernährung und Lebensordnung/Balance. Dabei wurde die bis heute gültige Lebensphilosophie von Sebastian Kneipp deutlich: "Die Natur ist die beste Medizin. "
Gäste des Aktionstags waren Caritasdirektor Alfred Frank, der Geschäftsführer der Caritasstiftung, Johann Baumgartner, und Präses Franz Mattes. Ihnen dankte bei der Eröffnung der Jugendliche Daniel Lindner in seiner Funktion als Kinderdorfsprecher für die Unterstützung. Brigitte Radeljic-Jakic, sie hat die Gesamtleitung des Kinderdorfs inne, begleitete die Gäste beim Aktionstag. Dazu erklärt sie: "Bei der Integration des Gesundheitskonzepts in unseren pädagogischen Alltag sind Prävention, gesundheitliches Alltagsverhalten und eine höhere Lebensqualität die zentralen Punkte für Kinder, Jugendliche und Personal. Es soll erreicht werden, dass die Kinder sich eine gesunde Lebensweise aneignen und diese auch nach Verlassen des Kinderdorfs bewahren. "
Beim Rundgang erlebten die Vertreter der Caritas, wie die Kneipp-Idee im Kinderdorf umgesetzt wird. Dabei konnten sie immer wieder feststellen, dass die Aktivitäten den Kindern eine Menge Spaß machen und Lebensfreude vermitteln. Wasser als eines der Kneipp-Elemente wird zum Beispiel vor den Hausaufgaben zur Konzentrationssteigerung angewendet. An der Station "Gesunde Smoothies" mixte sich Franz Mattes eigenhändig ein Sunflower- Cocktail aus Ananas, Banane, Orangensaft und Kokosflocken.
Selbst gebackenes Brot mit Kräuterbutter gab es bei der Gruppe "Ernährung". Dazu gab die Erzieherin Kerstin Mödl die Information, dass die Kinder die Kräuter im eigenen Garten angebaut und auch geerntet haben. Kräuter verwendeten die Kinder auch, als sie Säckchen mit Lavendel füllten.
"Chillen" gehört auch zur Kneippschen Lebensordnung. Die Kinder sitzen am Boden, hören beruhigende Musik und genießen Limonade aus Pfefferminze und Giersch. Yoga bewirkt ebenfalls Entspannung. Aber auch Bewegung ist eine wichtige Grundlage, so beim Bogenschießen, beim Seilspringen und Slacklinen.
Caritas-Direktor Frank bestätigte, dass das Geld hier gut aufgehoben sei für die ganzheitliche Betreuung der Kinder. Geschäftsführer Baumgartner zeigte ebenfalls seine Begeisterung: "Wenn man den Einsatz und das Engagement der Kinder und deren Betreuer in der Kneipp-Aktion miterlebt, dann spüren alle Beteiligten, dass jeder Cent, den die Caritasstiftung zur Verfügung gestellt hat, gewinnbringend und sinnstiftend eingesetzt worden ist. "
