München
Zitter-Sieg gegen Aalen

3. Liga: TSV 1860 München gewinnt nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 gegen den Tabellenletzten

18.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:00 Uhr
Traf zum Ausgleich: Daniel Wein schoss das 1:1, nachdem Aalen in Führung ging. Kurz vor dem Ende der Partie gelang dem TSV 1860 München sogar noch der Siegtreffer. −Foto: Balk/dpa

München (DK) Innerhalb von fünf Minuten versetzten die Münchner Löwen gestern Abend das Grünwalder Stadion in den Ausnahmezustand und drehten einen 0:1-Rückstand doch noch in einen 2:1-Sieg. Daniel Wein und der eingewechselte Winter-Neuzugang Prince Owusu trafen spät für die Gastgeber. Die akute Abstiegsgefahr ist zunächst gebannt.

Wie Daniel Bierofkas erste schriftliche Klausur für das Trainer-Diplom (Fußballtheorie) gestern Vormittag in der Sportschule Oberhaching gelaufen ist, ist (zumindest offiziell) noch nicht bekannt. Doch den praktischen Teil des gestrigen Prüfungstages erledigte der Löwen-Trainer jedenfalls erfolgreich: Nach 64 Minuten brachte Bierofka Owusu für Aufstiegsheld Markus Ziereis in die Partie, der etwas überraschend zum ersten Mal in dieser Saison in der Münchner Startelf gestanden hatte. In der 88. Minute wurde der Winter-Neuzugang schließlich von Sturmpartner Sascha Mölders im Strafraum bedient und traf souverän zum 2:1. Riesenjubel, Ausnahmezustand im Grünwalder Stadion. "Ich habe den Geist vom vergangenen Jahr gesehen", kommentierte Bierofka. "Es war immer zu spüren, dass die Mannschaft nie aufgeben hat - und das zeichnet sie aus", meinte der Löwen-Trainer.

Spielerisch überlegen waren die Sechziger gestern Abend gegen den Tabellenletzten nämlich von Beginn an. Nur der letzte Pass, die letzte gefährliche Aktion wollte ihnen zunächst einfach nicht gelingen. Stattdessen: ein 0:1-Rückstand nach einem der wenigen gefährlichen Gäste-Angriffe. Marvin Büyüksakarya flankte unbedrängt, Luca Schnellbacher hämmerte den Ball kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte unhaltbar ins Tor (48.). Die Löwen drängten fortan auf den Ausgleich, hatten beste Chancen - zum Beispiel durch Efkan Bekiroglu (53.) oder Mölders (58.) - und trafen auch zum 1:1, als Mölders nach Nico Kargers Pfostenschuss beim Abstauber im Abseits gestanden hatte (70.). Als Stefan Lex eine weitere Großchance vergab (80.), rechnete dann wohl kaum einer im Grünwalder Stadion noch mit einem so guten Ende für die Münchner. Doch die Löwen zeigten Moral: Wein zog ab und der Ball landete nach einem Abpraller - mehrfach abgefälscht - im Aalener Tor (84.), ehe Owusu die Löwen-Fans in völlige Glückseligkeit versetzte (88.). In der Nachspielzeit vergaben die Gäste durch Royal-Dominique Fenell noch einmal die große Chance zum Ausgleich.

Für Bierofka ging es nach dem Spiel direkt weiter nach Hennef (Nordrhein-Westfalen), wo schon am heutigen Dienstag die nächste Prüfung auf dem Programm steht. Seine Mannschaft hat jetzt in der 3. Liga sieben Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die größte Herausforderung für den Trainer und sein Team ist in dieser Woche wohl schon jetzt bestanden.

Matthias Vogt