Ilmmünster/Euernbach (rg) Die gute, alte Tradition des Maibaumstehlens wird im Landkreis durchaus noch rege gepflegt, doch viele Burschenschaften und Dorfgemeinschaften wiegen sich immer wieder in trügerischer Sicherheit. Dass allzu großer Leichtsinn durchaus teure Folgen haben kann, mussten heuer – als erste im Landkreis – die Euernbacher erfahren. Sie sind ihn nämlich seit gestern los, ihren knapp 30 Meter langen Maibaum.
Entführt haben das Prachtstück rund 20 Burschen aus Ilmmünster und Ilmried, die sich in der Nacht auf Dienstag etwas wunderten, dass sie so leichtes Spiel hatten, das "Geschenk" aus der Nachbargemeinde aber dennoch dankend annahmen. Zwar war der Maibaum in einem Bauernhof in der Ortsmitte unter einem großen Vordach abgelegt und mit davor abgestellten Traktoren "abgesichert" worden, auf eine Wache hatten die Euernbacher allerdings verzichtet.
So hatten die Ilmmünsterer leichtes Spiel: Rauf auf die Bulldogs, Gang raus – still und leise wurde das Hindernis beiseite geschoben und die Zierde Euernbachs vorsichtig mit Hilfe eines Anhängers zunächst per Hand aus dem Hof und dann – in einiger Entfernung – mit einem Fahrzeug abtransportiert.
Erste Kontakte zwischen den beiden Parteien sind bereits geknüpft, noch im Laufe des Dienstagabends sollte geklärt werden, wie viel den Euernbachern ihr 29 Meter-Prachstück wert ist. Ein paar Halbe Bier und eine zünftige Brotzeit sollen für jeden der Maibaumdiebe schon herausspringen – am besten in der "Höhle des Löwen" selbst – beim Wirt in Euernbach.
