"Zerstörung des Orts darf nicht weitergehen"

Manfred Lindner, Listenführer des neu gegründeten Grünen-Ortsverbands Kösching, nennt seine Ziele

05.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:46 Uhr
Diese Frauen und Männer aus Kösching bewerben sich auf der Grünen-Liste für einen Sitz im Marktrat. Auf Platz eins steht der zweite Sprecher des neu gegründeten Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen, Manfred Lindner (links). −Foto: Heimisch

Kösching - In die Vollen ging der neue zweite Sprecher des Ortsverbands der Grünen, der am Mittwochabend in Kösching aus der Taufe gehobenen wurde: "Die Zerstörung von Kösching darf nicht weitergehen!

", rief Manfred Lindner in den Versammlungsraum des Gasthofs Amberger. Der vierköpfige Ortsverband wird von Gisela Walter-Seth geführt. Nach der Gründungsversammlung wurde auch eine Kandidatenliste für die Kommunalwahl im März aufgestellt; diese führt Manfred Lindner an.

Der 66-jährige Sozialpädagoge hatte vor den Wahlen erläutert, warum der Markt Kösching "unbedingt" einen Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen braucht: "Die Wähler müssen eine Alternative zu den anderen Parteien haben. " Außerdem greife der Gemeinderat keine grüne Themen auf. Lindner sagte vor mehr als 20 Besuchern: "Die Landschaft in Kösching wird zugepflastert mit Bau- und Industriegebieten. " Vehement verlangte er Maßnahmen für den Klimaschutz. So müsse der Köschinger Marktplatz begrünt werden.

Lindner, der erst im Sommer nach 13 Jahren aus dem Ingolstädter Kreisverband der Linken ausgetreten war, forderte bei der Gründungsversammlung unter anderem eine Verbesserung der Lebensqualität im Markt und eine Eindämmung der Verkehrsbelastung: "Statt neue Straßen zu bauen, soll lieber der ÖPNV gefördert werden. " Auch befürwortet der gebürtige Köschinger eine stärkere Bürgerbeteiligung bei allen wichtigen Vorhaben. Zudem regte er den Bau eines Gemeindezentrums an.

Nach seiner Rede wählten die vier anwesenden Grünen-Mitglieder einstimmig einen Vorstand. Diesem gehören neben Gisela Walter-Seth und Manfred Lindner an: Werner Bauer-Kugelmann (Schriftführer) und Gabriele Lindner (Beisitzerin). Die Wahl leiteten Simone Zink und Klaus Bittlmayer vom Eichstätter Kreisverband der Grünen.

Anschließend kürten alle Besucher die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen für die Kommunalwahl 2020. Da als Bewerber für den 20-köpfigen Marktrat nur elf Frauen und Männer zur Verfügung standen, werden neun Bewerber auf der Grünen-Liste doppelt aufgeführt. Bei der Nominierung wurde auf das sogenannte Frauenstatut des Bundesverbands der Grünen verzichtet. Diese Regel besagt, dass Wahllisten "grundsätzlich alternierend mit Frauen und Männern zu besetzen sind, wobei den Frauen die ungeraden Plätze zur Verfügung stehen".

Bei der Versammlung am Mittwochabend stellten sich alle Bewerber kurz vor. So forderte etwa Werner Bauer-Kugelmann (ein gebürtiger Landshuter), aus Gründen des Umweltschutzes im Markt Kösching keine neuen Baugebiete mehr auszuweisen.

"17,5 Prozent": Diesen Stimmenanteil wollen die Köschinger Grünen und deren Anhänger nach eigenen Angaben bei der Kommunalwahl erreichen. Ob der Ortsverband auch einen Bürgermeisterkandidaten kürt, steht laut Manfred Lindner noch nicht fest.

 

DIE KANDIDATEN DER GRÜNEN 

1. Manfred Lindner (66), Sozialpädagoge; 2. Margret Weigert (56), Diplom-Informatikerin; 3. Gisela Walter-Seth (50), Grund- und Mittelschullehrerin; 4. Wolfgang Brauner (71), pensionierter Landschaftsarchitekt; 5. Lena Weigert (26), Studentin der Betriebswirtschaftslehre; 6. Karl A. Pütz (62), Kaufmann; 7. Kerstin Caliebe (60), Hauswirtschafterin; 8. Jakob Sedlmeier (52), Diplom-Ingenieur; 9. Gabriele Lindner (62), Sozialpädagogin; 10. Werner Bauer-Kugelmann (52), Diplom-Physiker; 11. Siegfried Krause (51), Fachreferent für Gießereitechnik.

Karlheinz Heimisch