Dietfurt
Zentrumsnahes Wohnen auf den Weg gebracht

Stadtrat beschließt Aufstellung von zwei Bebauungsplänen links und rechts der Bahnhofstraße

20.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:12 Uhr

Dietfurt (uke) Nach dem Flächennutzungsplan für die Stadt Dietfurt hat der Stadtrat am Montag auch die Ausweisung weiterer Baugebiete vorangebracht. In der vierstündigen Sitzung beschloss das Gremium die Bebauungspläne für die Gebiete "Krampelmühlweg", "Bahnhofstraße" und "Am Hammer".

Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD), deren Geburtstag justament mit der Mammutsitzung zusammenfiel, bezeichnete die Schaffung von Bauland im Innenbereich als "gute Entwicklung für die Stadt". Geplant sind am Krampelmühlweg südlich der Bahnhofstraße drei größere Gebäudekomplexe mit 25 Wohnungen und einer Tiefgarage sowie ein Doppelhaus . Im Gebiet "Bahnhofstraße" plant das Beilngrieser Bauunternehmen Rohmann sechs Einfamilienhäuser mit Flachdächern, zwei Doppelhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser. Geplant sei im Krampelmühlweg eine Pelletheizung, teilte er auf die Frage von Harald Uhl (FW) hin mit, jedes Haus bekomme eine eigene Heizung, an ein Blockheizkraftwerk sei nicht gedacht. Der Gehweg zur Bahnhofstraße, den Christian Linz (CSU) im Plan vermisste, sei in der Realität vorgesehen und soll auch nachträglich eingezeichnet werden. Damit war alles gesagt, der Aufstellungsbeschluss schnell gefasst.

Etwas länger dauerte es in der Bahnhofstraße. An den Häusern gab es nichts zu kritisieren, jedoch löste eine zweite Ausfahrt über die Bushaltestelle in der Bahnhofstraße - die erste erfolgt über den Gartenweg - eine längere Diskussion aus. Die Freien Wähler um Sprecher Johannes Seelus sahen diese Erschließung nicht gesichert. Sie wollten sich mit der in der Beschlussvorlage enthaltenen Formulierung, dass "die Erschließungsstraße im Westen soweit technisch möglich an die Bebauung herangerückt" werde, nicht zufriedengeben. Seelus und Johann Gietl sahen den Schulsport beeinträchtigt. Thematisiert wurde in diesem Zusammenhang auch eine vor Jahrzehnten einmal angedachte Aschenbahn um das Areal herum, die aus Kostengründen nie verwirklicht wurde und es wohl auch künftig nicht wird.

Gietl schlug vor, den Tagesordnungspunkt zu verschieben, bis eine Detailplanung zu dieser Straße vorliege. Mit dieser Forderung sollte er sich nicht durchsetzen, letztlich reichten zwölf Ja-Stimmen für den Aufstellungsbeschluss. Auch einen eigenen Spielplatz wird es dort wohl nicht geben. Seelus, der sich bereits in der Bauausschusssitzung dafür stark gemacht hatte, bohrte auch im Gesamtstadtrat nach. 350 Meter Luftlinie zum Spielplatz An der Hohen Straße seien zumutbar, meinte die Bürgermeisterin. Das Areal werde wenig genutzt und könnte mehr Kinder gut vertragen. Es könne gegebenenfalls durch neue Spielgeräte aufgewertet werden.

Nach dem Brand der Wittl-Halle im vergangenen Jahr "Am Hammer" soll hier neu gebaut werden. Laut Braun plant die Firma Wittl dort eine Halle zur gewerblichen Nutzung mit einer Wohnnutzung im hinteren Bereich. Vorgesehen, so die Rathauschefin, sei "ein Radlverkauf mit Reparaturwerkstatt", also eine teilweise Verlagerung von der Bahnhofstraße.

Weil es sich hier um den Außenbereich handelte, musste der qualifizierte Bebauungsplan "Am Wittl-Hammer" aufgestellt werden. Harald Uhl (FW) konnte sich mit diesen Plänen aufgrund der exponierten Lage nicht anfreunden, Ilse Werner (CSU) verwies auf den direkt gegenüberliegenden Pavillon für die Schifffahrt. Die Halle sei eine Aufwertung und Bereicherung, meinte sie. Braun befürwortete den Bebauungsplan ebenfalls, auch wenn es noch viele Details zu klären gebe. Die Familie Wittl werde sich an dem historischen Vorbild der abgebrannten Halle orientieren, war sie sich sicher.

"Uns kann doch nichts Besseres passieren", meinte Andreas Keckl (CWU) und rief dazu auf, endlich abzustimmen. Mit zwei Gegenstimmen wurde die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungsplan schließlich beschlossen.