Nürnberg
Zeitzeugin im Gespräch

21.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:31 Uhr

Nürnberg - Anlässlich des 85. Jahrestags der Verkündung der Nürnberger Rassengesetze erinnert sich Zeitzeugin Ruth Weiß im Gespräch mit dem Soziologen Lutz Kliche an ihre Kindheit und berichtet über ihre Erfahrung von Diskriminierung, Ausgrenzung und Völkermord.

Das Podiumsgespräch beginnt am Mittwoch, 23. September, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.

Ruth Weiß wurde 1924 als Kind jüdischer Eltern in Fürth geboren. Der Vater, Richard Löwenthal, verlor bereits 1933 seine Arbeitsstelle und wanderte nach Südafrika aus. 1936 folgte ihm die Mutter mit den beiden Töchtern Margot und Ruth. Früh begann Ruth Weiß zu schreiben, was sie in der Politik beobachtete. 1960 berichtete sie als Journalistin über das Unrecht der Apartheidpolitik in Südafrika. In dieser Zeit lernte sie Nelson Mandela kennen. 1966 erhielt sie von der südafrikanischen Regierung Einreiseverbot. Berufliche Tätigkeiten für den "Guardian" in London und die "Deutsche Welle" in Köln führten sie nach Europa. Sie interviewte den damaligen Kanzler Willy Brandt und begleitete 1975 Außenminister Hans-Dietrich Genscher auf seiner Afrikareise. Heute lebt Ruth Weiß in Dänemark. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Nürnberger Initiative für Afrika statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung unter Telefon (0911) 231-75 38 oder per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt. nuernberg. de ist erforderlich.

HK