Ingolstadt
Zeit für eine Revanche

Das Jahr 2016 begann für den ERC mit der höchsten Heimpleite im Derby gegen Augsburg

22.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:01 Uhr

Der Mann mit dem Bart ist zurück: Thomas Pielmeier hat seine Schulterverletzung überwunden und freut sich auf das Derby gegen Augsburg. Gegen Düsseldorf und Bremerhaven hielt sich der ERC-Stürmer noch zurück, gegen die Schwaben will er wieder mit vollem Körpereinsatz spielen. - Foto: Lüger

Ingolstadt (DK) Daran denkt kein Panther-Fan gerne zurück: Am 3. Januar 2016 kassierte der ERC Ingolstadt im bisher letzten Heimspiel gegen die Augsburger Panther mit 1:6 die höchste Derby-Heimpleite seiner DEL-Geschichte. Das soll sich heute Abend in der Saturn-Arena (19.30 Uhr) ändern.

"Das wird ein intensives Spiel. Wir wissen, dass unsere Fans gerade gegen Augsburg einen Sieg von uns erwarten", sagt Verteidiger Dustin Friesen, der auch die Tabelle im Auge hat. "Augsburg liegt nur einen Punkt hinter uns. Aber wir haben hohe Ansprüche und müssen den Fuß auf dem Gas lassen", meint Friesen.

Genauso sieht das Thomas Pielmeier. "Das wird ein heißer Kampf. Diese drei Punkte sind ganz wichtig für uns", sagt der genesene ERC-Stürmer. Auch persönlich hat der 29-Jährige eine Rechnung offen. Pielmeier denkt nämlich nicht gerne an die dreimonatige Zeit im Augsburger Trikot zurück, als er während einer Verletzungsmisere aushelfen sollte, aber kaum zum Zug kam. "Das hat keinen Spaß gemacht. Ich war froh, als es vorbei war", meint Pielmeier im Rückblick auf die Saison 2010/2011, als er 20 Spiele (ein Tor, zwei Assists) für die Fuggerstädter bestritt.

Aktuell geht es ihm vor allem darum, nach überstandener Schulterverletzung den Kopf wieder freizubekommen und sein körperbetontes Spiel zu machen. "In den ersten beiden Begegnungen gegen Düsseldorf und Bremerhaven war ich noch ein bisschen vorsichtig. Die Verletzung ist zwar jetzt vier Wochen her, aber ich spüre es noch. Da hat man dann schon Respekt vor einem Check und kann nicht das spielen, was man will", beschreibt Pielmeier sein Gefühl nach der Rückkehr. Insofern geht es für ihn auch darum, durch Einsätze die Gedanken an seine lädierte Schulter (das Eckgelenk und zwei Bänder waren betroffen) zu verdrängen.

Eiszeit dürfte Pielmeier genug bekommen, denn Trainer Tommy Samuelsson bangt noch um Topscorer Brandon Buck. Der 28-Jährige fehlte gestern wegen eines Magen-Darm-Infekts im Training. Kann der Kanadier nicht spielen, stehen Samuelsson wieder nur zehn Stürmer und damit drei Angriffsreihen zur Verfügung. Der Fokus des Schweden liegt daher verstärkt auf guter Defensivarbeit - so wie in den vergangenen Partien seit der Deutschland-Cup-Pause, als die Panther in vier Begegnungen dreimal nur einen Treffer kassierten. "Wir müssen die Chancen des Gegners minimieren. Dafür braucht man Leidenschaft für das Spiel ohne Scheibe", sagt Samuelsson und warnt vor den Schwaben: "Augsburg ist in guter Form."

Speziell das Powerplay der Gäste kann sich sehen lassen. Mit 19 Treffern und einer Quote von 23,8 Prozent sind die Augsburger das gefährlichste DEL-Team in Überzahl, während die in dieser Statistik lange führenden Ingolstädter auf Platz fünf (14/20,9) zurückfielen. Dafür steigerten sich die Panther immerhin im Penaltykilling und blieben in den vergangenen sieben Partien in Unterzahl ohne Gegentor.

In der Offensive macht sich Samuelsson trotz des möglichen Fehlens von Buck und John Laliberte dagegen keine großen Sorgen. "Da haben wir genug Qualität", sagt der 56-Jährige. Vor allem auf Thomas Greilinger ist gegen Augsburg Verlass. In 26 Spielen gegen die Panther traf der 35-Jährige 16-mal - gegen kein DEL-Team ist der ERC-Torjäger effektiver. Klar, dass "Greile" auch den Ehrentreffer beim 1:6 erzielte.