Altmannstein
Zeit für den Winterschlaf

Im Altmannsteiner Freibad wird nach einem durchwachsenen Sommer zum Saisonende das Becken zugedeckt

09.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:29 Uhr
  −Foto: Hofmann

Altmannstein (DK) Zum letzten Mal in diesem Jahr steht Bademeister Stefan Dürer mit dem Schrubber am Beckenrand und putzt Entenfedern und Schmutz von den weißen Fließen.

Graue Wolken hängen am Himmel, es nieselt leicht. Das Thermometer zeigt 11 Grad Luft- und 20 Grad Wassertemperatur an. Die Heizung, die das Wasser im Sportbecken wärmt, hat Dürer bereits ausgeschaltet, denn gestern war das Drehkreuz im Altmannsteiner Freibad zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet.

Dürer blickt in seinem ersten Jahr als Bademeister auf eine durchwachsene Saison zurück: "Spitzenmonat war der Juli. Im August waren viele schlechte Tage dabei. Im Juni war es etwas besser. " Mehr als 33500 Besucher sind in diesem Sommer ins Altmannsteiner Freibad gekommen, das sind rund 3500 Badegäste weniger als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Besucher mit Saisonkarten ist heuer dagegen gestiegen: 2018 verkaufte die Gemeinde 351 Dauerkarten, davon 235 Familienkarten. In diesem Jahr waren 432 Dauerkarten, davon 288 Familienkarten. Bademeister Stefan Dürer ist zufrieden. Die Saison sei - abgesehen von zwei technischen Zwischenfällen - gut verlaufen. Anfang Juni platzte im Pumpenraum ein Rohr und das Wasser stand dort kniehoch. Die Druckerhöhungspumpe für die Chlorgaszufuhr im Kinderbecken und die Wasserpumpe der Rutsche liefen dadurch mit Wasser voll und fielen aus. Der Schaden konnte jedoch laut Dürer innerhalb von zwei Tagen behoben werden. Ein Elektriker baute die Pumpenköpfe ab und trocknete die Geräte. Danach liefen sie wieder, bis ein zweiter Rohrbruch Anfang Juli den Pumpenraum erneut flutete. Wieder fielen die beiden Pumpen aus und das Kinderbecken und die Wasserrutsche waren zwei Tage lang außer Betrieb.

Grund für die Rohrbrüche sei das Alter des Freibads, sagt Dürer. Die letzte Generalsanierung liege 26 Jahre zurück. Bürgermeister Norbert Hummel erklärt, die Gemeinde Altmannstein habe bereits ein Ingenieurbüro damit beauftragt, ein Sanierungskonzept zu erstellen, dieses liege jedoch noch nicht vor. Außerdem warte die Gemeinde derzeit noch darauf, dass die bayerische Staatsregierung das angekündigte Förderprogramm zur Freibadsanierung auflegt. Vorgesehen war eine Summe von 120 Millionen Euro verteilt auf sechs Jahre. "Wir sind angewiesen auf eine Förderung, damit wir die Sanierung finanziell stemmen können", sagt Hummel. Jetzt steht für das Altmannsteiner Freibad erst einmal der Winterschlaf an. Das Wasser im Sportbecken werde um etwa 50 Zentimeter abgelassen, erklärt Stefan Dürer. Außerdem kommen kleine Plastikpolster ins Becken. Sie nehmen den steigenden Druck des zufrierenden Wassers auf. Danach wird das Becken mit einer Plane abgedeckt, die Filter werden gespült und die Pumpen im Schwallwasserbehälter ausgebaut. Danach wird der Strom abgeschaltet und das Chlorgas weggebracht.

Und was macht der Altmannsteiner Bademeister im Winter? Stefan Dürer kümmert sich weiterhin um Wasser, allerdings in gefrorener Form. Er tauscht seine Badehose gegen eine Schaufel und räumt Schnee.

Bianca Hofmann