Zehn Jahre Schulberatungsstelle Ernsgaden

01.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:27 Uhr

Die Schulberatung in Ernsgaden feierte ihr Zehnjähriges, weshalb dem zwölfköpfigen Team rund um Peter Sperr (2.v.r.) unter anderem die Gratulationen von stellvertretendem Landrat Erich Deml (ganz vorne) und Schulamtsdirektor Vitus Schwärzer sicher waren. - Foto: Ermert

Ernsgaden (pat) "Ein Stück gemeinsam unterwegs" waren in die vergangenen zehn Jahren die Schulberatungsstelle in Ernsgaden und ihre Partner. Daher stelle Beratungsrektor Peter Sperr seinen Rückblick bei der kleinen Feierstunde mit Ehrengästen auch unter dieses Motto – und nahm die vielen Glückwünsche und Präsente eher beiläufig entgegen.

Dass er sich von der vielen Arbeit förmlich überrollen ließ, stellte Sperr schon an den Anfang seines Geleitwortes im umfassenden Tätigkeitsbericht der Kreiseinrichtung. So war es kein Wunder, dass er als Geschenk eine Uhr überreicht bekam. "Damit sie abends auch mal wissen, wann Schluss ist", wies Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber auf seine vielen Überstunden hin. Ansonsten freute sich das Gemeindeoberhaupt über die großartige Zusammenarbeit und das unkomplizierte Verhältnis zwischen der Beratungsstelle und der Gemeinde. "Ihr seid etwas Besonderes für uns und wir haben euch weiterhin gerne hier".

Als "Motor der Schulberatung, Geburtshelfer der Praxisklassen und der Lehrerfortbildung im Landkreis", ließ es sich auch Schulamtsdirektor Vitus Schwärzer nicht nehmen, Peter Sperr kräftig zu adeln. Zum Wohle der Kinder sei in Ernsgaden eine Einrichtung entstanden, die tatkräftig arbeite, keine Mühen scheue und großartige Erfolge aufzuweisen habe. Es handle sich hierbei um die erste und beste Anlaufstelle bei schulischen Problemen aller Art. Als Bindeglied zwischen Schülern, Eltern und Lehrern leiste die Beratungsstelle Einzigartiges. "Kein Wunder, dass wir von vielen anderen Landkreisen um euch beneidet werden", so Schwärzer.

Knapp hundert Ehrengäste aus allen Schulen des Landkreises, Vertreter aus dem Landratsamt und dem Jugendamt waren erschienen, um das kleine Jubiläum kräftig zu feiern. Einen Kurzbesuch ließ sich daher auch Landrat Rudi Engelhard nicht nehmen. Die Schule habe den Auftrag, junge Persönlichkeiten zu erziehen, die arbeitsfähig seien, sagte er eingangs. Die Art des Schulabschlusses sei zweitrangig, viel wichtiger sei es, überhaupt einen in der Tasche zu haben. Die Beratungsstelle bestehe, um den Schülern der nächsten Generation zu dienen – "ohne jemanden zu zwingen oder zu überfordern". Neben Dankworten sagte Engelhard aber auch, dass es heutzutage schier unmöglich sei, ohne Abschluss eine Lehrstelle zu finden.

Hier widersprach ihm Peter Sperr jedoch vehement. Die Hälfte der Teilnehmer an unseren Praxisklassen erhalten eine Stelle", sieht der Beratungsdirektor gerade darin eine seiner Hauptaufgaben.

Exakt 5003 Fälle wurden in den vergangenen zehn Jahren behandelt, darunter deutlich mehr Buben als Mädchen. "Unser Ansprechpartner ist zunehmend das Jugendamt, nicht nur die Eltern", sagte er und dankte dementsprechend allen an den Abläufen beteiligten Stellen. Beraten wird in Ernsgaden umfassend: bei Lernstörungen aller Art, bei Verhaltensauffälligkeiten von Schülern, bei Problemen mit dem Übertritt zu anderen Schulformen oder bei Fragen zur Schullaufbahn.

Herzstück der Kreiseinrichtung, die von einer Nebenstelle in Ilmmünster tatkräftig unterstützt wird, sind ihre Praxisklassen. Diese sind im Lauf der Jahre in Scheyern, Geisenfeld und Manching eingerichtet worden. Sie seien das konsequenteste Instrument, um lernauffällige Schüler auf ihrem weiteren Weg zu unterstützen, berichtet Peter Sperr. Die Erfolge geben ihm und seinem Team nur recht.