Roth
Zehn erfolgreiche Jahre als Brückenbauer

Arbeitskreis SchuleWirtschaft feiert ersten runden Geburtstag - Würdigung des Handwerks gefordert

15.10.2019 | Stand 23.09.2023, 9:00 Uhr
Gemeinsam an einem Strang: Viele Kräfte sind notwendig, damit der Arbeitskreis erfolgreich arbeiten kann. −Foto: Klier

Roth (HK) Gefeiert worden sind jetzt in der Rother Kulturfabrik " Zehn Jahre Arbeitskreis SchuleWirtschaft".

Aber eigentlich "gibt es diese Einrichtung schon seit 34 Jahren", wie Wolfgang Lösch, der Vorsitzende des Arbeitskreises (AKSW) in seiner Begrüßungsrede ausführte. Allerdings habe man sie vor zehn Jahren mit einer neuen Struktur wiederbelebt.

Die Namen Isolde Krahle, Eduard Gradl und Werner Reindl wurden in diesem Zusammenhang genannt. Der Arbeitskreis sei ein wichtiger und fester Bestandteil der Bildung im Landkreis Roth. Vor allem das hohe Engagement von Isolde Krahle wurde immer wieder herausgestellt und mit langem Applaus gewürdigt. Sie hatte zusammen mit Lösch diese Einrichtung gegründet. Der AKSW Roth-Schwabach fördert die Kooperation zwischen Schulen und Betrieben und unterstützt Jugendliche bei der Berufsorientierung und beim Übergang von der Schule in das Berufsleben. Die Unternehmerfabrik des Landkreises Roth koordiniert die Aktivitäten und sorgt für die professionelle Abwicklung, Organisation, Kommunikation und Vernetzung der Arbeitskreisaktivitäten in der Region.

Landrat Herbert Eckstein freute sich über das große Interesse an der Veranstaltung und lobte: "Klasse, dass es euch gibt! " Vor zehn Jahren habe er über den Arbeitskreis gesagt: "Wir brauchen dieses Klebeband. " Wichtig sei, miteinander zu reden, womit er die Betriebe und die Schulen meinte. Das sei hervorragend gelungen. Trotzdem gebe es im Landkreis immer noch 100 junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz annähmen. Man müsse den Menschen ihre Talente zeigen. Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer stellte als großes Plus die kurzen Wege in der Region heraus. Er fügte hinzu: "Dass es uns hier so gut geht, liegt auch an Ihnen. " Er danke den Betrieben, den Schulen und dem Arbeitskreis für deren Engagement.

Roland Oeser, Schwabachs Bürgermeister, sprach von einer Erfolgsgeschichte. Allerdings gebe es einen Fachkräftemangel und unbesetzte Lehrstellen. Als Folge der Akademisierung werde das Handwerk nicht gebührend gewürdigt. Michael Mötter ist Geschäftsführer von SchuleWirtschaft Bayern. 100 derartige Einrichtungen gebe es im Freistaat. Er forderte: "Zukunft braucht uns. Wir müssen weitermachen. "

In einer kurzen Diaschau blickte der stellvertretende Geschäftsführer der Unternehmerfabrik, Felix Lehnhoff, auf zehn Jahre AKSW zurück. Einen Schwerpunkt bildete dabei das Projekt "Nacht der Ausbildung". Anschließend moderierte er eine Podiumsdiskussion mit Norbert Valta (Realschule Roth), Wolfgang Lösch (Leoni), Karl Scheuerlein (Unternehmerfabrik), Wilhelmine Meyer (Agentur für Arbeit), Falko Knoll (Bewerbungstraining) und Miriam Schmidt (Koordinatorin für Digitalisierung).

Eine zunächst kleine Gruppe, so erfuhr man, habe sich in harmonischer Weise schnell weiterentwickelt und einen Brückenschlag zwischen Schule und Wirtschaft hergestellt. Besondere Verdienste hätten sich dabei Eduard Gradl und Werner Reindl erworben. Die Kooperation mit den Betrieben biete viele Vorteile für beide Seiten. Dankbar anerkannt wurde die Unterstützung durch die Wirtschaft. Dass dieser Arbeitskreis wirklich arbeitet und Ideen umsetzt, wurde von Wilhelmine Meyer als besonders positiv empfunden. Je früher man zusammenkommt, desto besser sei es, sagte Lösch, denn die Schüler würden einerseits betriebliche Vorgänge besser verstehen, andererseits seien schulische Unterrichtsweisen auch für die Unternehmer interessant. Norbert Valta zeigte sich überwältigt von dem, was alles in den Betrieben stattfindet. Deshalb sei eine gute Vernetzung wichtig.

Karl Scheuerlein wünschte sich, dass sich mehr Betriebe aus dem südlichen Landkreis beteiligen sollten. Er empfahl einen Zugriff auf die Datenbank des Arbeitskreises. Der sogenannte Portfolio-Ordner, in dem die Schüler wichtige Nachweise wie etwa Praktikumsbescheinigungen ablegen, habe eine riesige Resonanz gefunden. Bewerbungstrainer Knoll berichtete von Schülern, die durch geschickte Bewerbungen den gewünschten Ausbildungsplatz erhalten hatten.

Wenn man einen Wunsch frei hätte. . . ,wollte der Moderator zum Schluss wissen. "So weitermachen, weiterhin engagierte Mitarbeiter, dass alle Unternehmen mitmachen, dass man Trendsetter bleibt und dass der Landkreis weiterhin Mittel bereitstellt", lautete der Tenor. "Vielleicht treffen wir uns in zehn Jahren wieder", sagte Valta in seinem Schlusswort, "dann wiss mer a bissle mehr".

Manfred Klier