Thalmässing
Zaun oder nicht Zaun, das ist hier die Frage

Vorschlag für einen neuen Zugang zur öffentlichen Toilette im Haus des Buches löst Diskussion aus

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Das ehemalige Einfamilienhaus in der Schulgasse 2 beherbergt bald die Bücherei. Wer zur Toilette will, muss durch das Tor und um das Haus herum. Marktratsmitglied Johannes Mailinger (CSU) wünscht sich eine gespiegelte Version. - Foto: J. Karch

Thalmässing (HK)

Thalmässing (tsl) Eigentlich wollte Johannes Mailinger (CSU) nur überlegen, ob man im "Haus des Buches" an der Schulgasse 2 eine Spülgelegenheit einbauen könnte, um bei Festen auf dem Marktplatz einen Zugang zu Wasser zu haben. Als er sich die Pläne genauer ansah, fiel ihm aber der Eingang zur öffentlichen Toilette ins Auge. "Der liegt für mich auf der "falschen" Seite", erklärte er und schlug eine "gespiegelte" Version auf der Südseite des Gebäudes vor. Ob der Zaun abgebaut werden müsse oder nicht löste eine Grundsatzdiskussion aus, die eigentlich noch gar nicht zur Debatte gestanden hätte - denn für die Außenanlagen gibt es noch gar keine Pläne.

Der Zugang zum WC sei "über die bereits vorhandene Türe im Nebengebäude" vorgesehen, umriss Bürgermeister Georg Küttinger die bisherigen Überlegungen. Diese liegt auf der Nordseite. Vom Marktplatz aus gesehen geht man durch das Tor auf der rechten Seite des Hauses und um das Gebäude herum.

Nach Mailingers Idee, die Kosten in der Höhe von etwa 5000 Euro verursachen würde, soll die Tür geschlossen und ein Zugang von der Schulgasse her geschaffen werden. Das sei der bessere Weg vom Marktplatz aus. Dann falle der aber Zaun weg. Dieser spielte in der anschließenden Diskussion die Hauptrolle, denn damit wollten sich einige Marktratsmitglieder nicht anfreunden.

Fritz Loy (FW) überlegte etwa, ob damit nicht eine Grünfläche zerstört werde, auf der sich ein Kräutergärtchen anlegen lasse. "Da würde der Zaun schon dazu passen." Das sah auch Paula Medl (FW) so, das "einmalige Bild" solle erhalten bleiben. Ihr Parteikollege Torsten Hahn schloss sich an: "Der Zaun gehört einfach dahin, manch' anderer wäre froh, so einen zu haben."

"Wer pflegt so ein Gärtchen? spann Heinz Winter (CSU) die Diskussion weiter, zudem wolle er sich bei Festen am Marktplatz gar nicht vorstellen, was dann alles zwischen den Kräutern lande. "Es sollte einen freien Zugang geben", das führe auch dazu, dass das Haus des Buches optisch in den Marktplatz integriert werde. Auch andere öffentliche Gebäude, wie etwa das Museum, seien nicht umzäunt.

Die Einfriedung sei noch gar nicht das Thema, sagte Küttinger "dass man über einen Zaun eine so schöne Diskussion führen kann", der stehe noch gar nicht zur Debatte. "Die Außenanlagen haben wir noch gar nicht überplant", das könne später entschieden werden. Löcher im Zaun seien nicht sinnvoll. Man könne die Einfriedung einlagern und an einem anderen Ort aufstellen, das habe etwa auch das Landratsamt geraten, das den Ensembleschutz in Erinnerung gerufen habe. Bloß weil der Zaun schön sei, müsse man ihn nicht dort erhalten, wo er nicht mehr gebraucht werde, sagte Ursula Klobe (SPD). "Wir müssen ja immer noch die Außenflächen gestalten, da kann man immer noch etwas hinzufügen, was grün ist", ergänzte sie. Der neue Zugang bedeute nicht, "dass rundherum alles zugepflastert sein muss".

Am Ende entschieden sich die Mitglieder des Marktrats mit sieben zu neun Stimmen gegen die Spiegelung des Zugangs und auch die Spülgelegenheit verwarf Mailinger beim Anblick der Pläne - dafür ist einfach zu wenig Platz.