Ingolstadt
Zaun, Hecke oder Videoüberwachung?

Angst vor Vandalismus: Wertvolle Beiträge sollen nach Ende der Gartenschau im öffentlichen Park geschützt werden

21.07.2021 | Stand 24.07.2021, 3:33 Uhr
Viele Beiträge auf der Landesgartenschau Ingolstadt waren sehr teuer - beispielsweise die Pavillons der Partnerstädte Foshan (im Bild) und Moskau. Da sie nach Ende der Schau stehen bleiben sollen, müssen sie vor möglichem Vandalismus geschützt werden. −Foto: Mayr

Ingolstadt - Beim ersten Treffen engagierter Bürgerinnen und Bürger, die sich an einem Freundeskreis der Landesgartenschau Ingolstadt beteiligen möchten, kam es nur am Rande zur Sprache: Wie kann man die frei zugänglichen Bereiche, die auch nach der LGS auf dem Gelände in dem öffentlichen Park bleiben sollen, vor Vandalismus schützen?

Altoberbürgermeister Christian Lösel und der ehemalige Gartenamtsleiter Ulrich Linder sind die Wegbereiter der LGS 2020. "Wir beide stehen sehr für den Park ein - wie viele weitere Ingolstädter auch", sagt Lösel. "Der Park hat innerhalb der Gesamtfläche ein paar Bereiche, die würde ich als Kleinod bezeichnen. Die sollen dauerhaft für die Bevölkerung erhalten werden. " Das seien neben anderen die Beiträge der Partnerstädte Foshan und Moskau, der Bereich mit den Gärten der Region sowie der Wasserspielplatz.

"Bei öffentlichen Einrichtungen, insbesondere denen, die so sensibel sind, ist ein gewisser Vandalismus zu befürchten", so Lösel. Das soll verhindert werden. "Letztendlich geht es uns darum, die wertvollen Bereiche und auch Vermögenswerte zu schützen", ergänzt Linder. Schade wäre es laut Lösel "wenn wir in einem Jahr dasäßen und uns darüber beklagen, dass alles mögliche kaputt ist, das man mit Millionenwerten aufgebaut hat".

Mögliche Schutzmechanismen gibt es viele: Zum Beispiel könne man einzelne Areale, die besonders wertvoll sind, einzäunen, damit man nachts das Problem der Zerstörung abhalten kann, schlägt Lösel vor. Das werde tagsüber dann wieder aufgemacht. "Ob das jetzt mit Videoüberwachung kombiniert wird oder ob es dann verschiedene Bereiche gibt, um die man vielleicht nur eine Hecke herummacht und keinen Zaun, wird sich weisen", sagt Linder. "Aber den Park jetzt einfach so hinzustellen - da habt's en, fertig - wollen wir nicht. Wir sind überzeugt davon, dass wir hier präventiv tätig sein müssen. " Denn Schaden ist schnell erzeugt. "Wenn Sie diese chinesischen Schriftzeichen im Foshaner Pavillon übermalen oder zusammenhauen lassen - ich wüsste nicht, wie man die wieder reparieren soll", so Linder.

Der Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, Thomas Hehl, weißt darauf hin, dass man bei einer Sicherung durch Zaun oder Hecke auch bedenken müsse, dass es sowohl im Norden als auch im Süden Zufahrten zu landwirtschaftlichen Bereichen gebe. Außerdem seien auch Fahrradrouten Teil des Geländes. "Das ist alles relativ komplex. " Man müsse überlegen, wann man dann zu- und wieder aufsperrt. "Auf der anderen Seite sollte man auch eines wissen: Ein Zaun ist kein Allheilmittel bei Vandalismus - drübersteigen wird auch der ein oder andere. Aber der Umfang wird hoffentlich verringert. "

Natürlich werden mögliche Maßnahmen auch mit der Landesgartenschau GmbH und den Planern besprochen. Der ehemalige Gartenamtsleiter betont, dass es noch kein fertiges Konzept gebe. "Wir sind für viele, viele Ergänzungen offen, oder auch wenn es jemand besser weiß. Wir wollen einfach eine Diskussion in Gang bringen: Was kann hier kommen und was muss sein? "

Letzten Endes wird die Entscheidung vom Stadtrat getroffen. Christian Lösel wird dieses Thema als Mitglied für die CSU im Rahmen der Ausschreibung zum Rückbau ansprechen.

Das nächste Treffen des Freundeskreises findet am Montag, 9. August, statt. Der Ort wird noch bekannt gegeben.

dm