Oberstimm
Zauberflöte interaktiv und spannend

Begeisterte Schüler an der Grundschule Oberstimm: Vom Workshop zur Aufführung

14.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Mithilfe der Zauberflöte bestehen Tamina (Lena) und Tamino (Julius) sogar die "Feuerprobe", die ihnen auferlegt wird - das Publikum war mit großer Leidenschaft dabei.

Oberstimm (DK) Oper ist out? Aber nein! Wie spannend klassische Musik sein kann, erfuhren die Buben und Mädchen der Grundschule Oberstimm bei einem Workshop der besonderen Art. An dessen Ende führten sie die "Zauberflöte" auf - interaktiv und spannend.

Während aus dem Nebenraum sonore Klänge andeuten, dass sich da jemand die Stimmbänder mit Übungen "aufwärmt", haben sich die jungen Hauptdarsteller an ihrem großen Tag schon im Untergeschoss der Schule versammelt. Aufgeregt wuseln sie umher. Lampenfieber. Das ist halt so bei Stars, die bald auf der Opernbühne (und sei sie auch nur der von Turnbänken eingerahmte Boden einer Turnhalle) Premiere feiern.

Schon marschieren rund 100 Mitschüler ein. Sie werden von der stellvertretenden Schulleiterin Susanne Lauer begrüßt, bevor die "Regisseure" des großen Auftritts, Gregor Braun und Angela Mitterhofer, von der mobilen Kinderoper Papageno aus Wien mit einem Quiz auf das Musikerlebnis der besonderen Art einstimmen. Überrascht stellen die beiden fest, dass sie hier äußerst gebildete Kandidaten vor sich haben. Auf jede Frage schnellen die Hände in die Höhe und jemand hat die richtige Antwort parat. Dass "KV" nicht Kegelverein, sondern "Köchelverzeichnis" heißt zum Beispiel. Oder dass Mozart im Alter von sechs Jahren mit verbundenen Augen nicht vor der Queen, sondern vor "Kaiserin Maria Theresia" am Klavier vorspielte.

Man merkt: Die Grundschule Oberstimm hat nicht umsonst ein musikalisches Profil - schon in der zweiten Klasse lernen die Buben und Mädchen hier Flöte spielen und unlängst, so verrät Lauer, durften sie Opern- beziehungsweise Musicalaufführungen an weiterführenden Schulen der Region besuchen. Für den heutigen Tag haben sie alle mit der für die Gesamtorganisation verantwortlichen Judith Kerschensteiner-Landes sogar ein Lied einstudiert. Dazu jedoch später.

Erst einmal zurück zur Oper. Nach und nach betreten die jungen Akteure die Bühne. Maestro Alexander schwingt zur Ouvertüre den Dirigentenstab. Dann entspinnt sich die spannende Geschichte um die Liebe zwischen Tamina und Tamino und jene Zauberflöte, die am Ende so wichtig für beider Glück ist. Da erscheinen Monster in Schlangengestalt, es müssen Prüfungen bestanden werden und so ganz nebenbei erklingen die schönsten Arien des bekannten Werks. Gemeinsam mit den Kindern erarbeiten "der Gregor" (alias Papageno) und seine Kollegin (alias Papagena) mit viel Witz und Situationskomik spielerisch den Handlungsverlauf. Natürlich geben sie auch eine Kostprobe ihres eigenen Könnens als studierte Sänger. Spätestens als die komplette Halle tanzend den Vogelfänger umringt und - wie zuvor gelernt - der Chor "Das klinget so herrlich" anstimmt, darf man sagen: Mission gelungen. So sieht es aus, wenn man Kinder für eine Sache begeistert.

Während die jungen Darsteller in Oberstimm nach dem "Zauber" der normale Schulalltag erwartete, starteten die beiden Künstler in Richtung Donaufeld zum zweiten Standort der Schule. Dort nämlich findet die nächste Aufführung statt - mit anderen Darstellern, aber bestimmt mit dem gleichen Erfolg.