Neuburg
Zauberei und Träumerei auf Schloss Hessellohe

Tschaikowski und Kartentricks: Benefizkonzert von Alexander Suleiman und Irma Issakadze mit rund 100 Besuchern

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Alexander Suleiman (Violoncello) und Irma Issakadze (vorne, am Klavier) spielten vor allem Stücke des georgischen Komponisten Vaja Avarashvili. - Foto: Hamp

Neuburg (rhp) Drei Künstler von Weltrang haben sich im Hesselloher Schösschen in Neuburg am Freitagabend die Ehre gegeben. Der Cellist Alexander Suleiman, die Pianistin Irma Issakadze und der Zauberkünstler Tam Vo - eine Kombination, die man nun nicht alle Tage zu hören und sehen bekommt - begeisterten die rund 100 Besucher, die den Saal ausfüllten.

Das besonders beleuchtete Hesselloher Schloss bildete im nächtlichen Schneefall eine romantische Kulisse.

Mit Werken des zeitgenössischen georgischen Komponisten Vaja Azarashvili, dargeboten von Suleiman und Issakadze, begann der Abend. Azarashvili, geboren 1936, gilt als einer der Pioniere der klassischen georgischen Musik. Das Gesamtwerk des Komponisten haben die beiden Musiker übrigens auch auf CD eingespielt. Die Platte soll Mitte des Jahres erscheinen. Unterbrochen wurden dessen Werke nur von einer Nocturne, also einem verträumten Musikstück, von Pjotr Tschaikowski.

Nach der Pause interpretierte das Duo Robert Schumanns "Träumerei" - und das Publikum träumte mit. Die beiden Künstler spielten sehr feinfühlig und auf die letzte Nuance aufeinander abgestimmt, Suleiman mit mehr Theatralik, Issakadze gelassener. Dann trat Tam Vo auf. Der Amerikaner vietnamesischer Abstammung faszinierte mit seinem souveränen Auftreten und seinen verblüffenden Zaubertricks. So ließ er gleich zu Beginn aus den Haaren einer Besucherin mehrere Münzen und ein großes Silberstück purzeln. Gar nicht hinschauen mochte man, als er scheinbar rund ein Dutzend Nähnadeln und einen Faden verschluckte, um sie danach fein säuberlich wieder aus dem Mund zu ziehen. Acht Jahre hatte de Zauberkünstler nach eigener Angabe für den Trick geübt, den er im Anschluss mit zerrissenen Spielkarten zeigte.

Unterbrochen wurden seine Magiertricks von den beiden Musikern mit dem Stück "Vocalise" von Sergei Rachmaninow und am Schluss mit einem Werk von Rodion Schtschedrin "Im Stil von Albeniz". Mit etwas Fantasie konnte man dieses letzte Musikstück als Interpretation der Zauberei Tam Vos ansehen.

Die Zuschauer dankten es allen drei Künstlern, die ohne Gage auftraten, mit großem Applaus. Die Einnahmen des vom Neuburger Kulturamt organisierten Konzerts kommen dem Stipendienprogramm der Neuburger Sommerakademie zugute. Alexander Suleiman wird dort in diesen Sommer wieder künstlerischer Leiter für klassische Musik sein.