Zahnärzte und Hausärzte im Schulterschluss

20.09.2006 | Stand 03.12.2020, 7:31 Uhr

Schrobenhausen (gfh) Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte warnen weiter vor einem Verfall des Gesundheitssystems. Weil Signale aus Berlin ausgeblieben sind, werden am Freitag aus Protest wieder zahlreiche Praxen geschlossen bleiben.

"Es geht nicht nur um die Ärzte, gefährdet ist die Qualität unses Gesundheitssystems und damit auch die Qualität der Versorgung der Patienten", sagt Claus-Jürgen Zeitner, einer von den zahlreichen Hausärzten, die morgen am bundesweiten Ausstand der Mediziner beteiligt und seine Praxis geschlossen hält.

Viele Zahnärzte sperren ebenfalls zu. "Wir wollen damit zeigen, dass wir den Reform-Pfusch der Regierung ablehnen", wettert Michael Schmitz, freier Obmann der Zahnärzte im Landkreis. In einem noch nie da gewesenem Ausmaß werden durch zahlreiche Gesetzesinitiativen der freie Arzt und die freie Zahnarztpraxis in ihrem Bestehen gefährdet, warnt er weiter. Was bisher auf dem Tisch liege, führe nicht zu einer Wettbewerbssteigerung oder Verbesserung im Gesundheitssystem, sondern zu einem Übermaß an Einfluss von Bürokraten und Politikern auf das Gesundheitswesen und damit auch auf die Patienten.

So will es die Gesundheitsreform 2006, die in den niedergelassenen Ärzten nur noch Kostentreiber sieht. Zehntausend Praxen steuern am Ende in die Pleite, sollte das staatlich diktierte Ziel tatsächlich erreicht werden. Bisher hat das KV-System den ihm von Staat übertragenen Auftrag getreulich erfüllt: Die Mangelverwaltung des zunehmend unterfinanzierten Sachleistungssystems und das Durchdrücken gesetzlich verpackter Repressalien gegen die ärztliche Basis. Den eigentlichen Todesstoß werden die subventionierten Krankenhäuser und Versorgungszentren bringen Die Ärzte- und Zahnärzte stehen auf, um gegen diese vernichtende Willkür der Staatsmedizin zu kämpfen. Es geht dabei nicht nur um unsere Zukunft, sondern auch die unsere Familien. Es geht um die wirtschaftliche Zukunft unserer Mitarbeiter/innen mit ihren Familien. Hier stehen Existenzen hunderttausendfach auf dem Spiel. Es geht um die wohnortsnahe Versorgung durch Haus- und Facharzt, ein Besitzstand unserer Patienten und Kulturgut in unserer Republik. Wir werden nicht zulassen, dass medizinische Versorgung zum Experimentierfeld von politischen Jongleuren wird, so Dr. Michael Schmiz!

Für Neuburg ist dies die Praxis Dr. Heinz Donnerbauer, Am Schrannenplatz C 45, Telefon (0 84 31) 4 21 11 und für Schrobenhausen die Praxis Dr. Norbert Weingut, Regensburgerstraße 4, Telefon (0 82 52) 47 46.