Ingolstadt
Zahl der Betreuungsplätze für Kinder steigt erneut

17.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr

Ingolstadt - Die Mitarbeiter des städtischen Amts für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung rufen vermutlich oft im Standesamt an und blicken in das Melderegister der Stadt.

Denn vor allem eine sich stetig verändernde Zahl ist für ihre Planungen essenziell: die der Geburten. Von der Schar der Babys, die in Ingolstadt aufwachsen, hängt es wesentlich ab, wie viele Plätze in Krippen und Kindergärten bereitgestellt werden müssen. Diese Zahlen sind auch für das städtische Schulverwaltungsamt relevant; da zwischen Geburt und Einschulung mindestens sechs Jahre vergehen, ist hier der Planungsdruck nicht ganz so hoch wie bei den Kollegen im Kultur- und im Baureferat, die seit Jahren Krippe für Krippe und Kindergarten für Kindergarten bauen müssen.

Seit 2012 ist die Zahl der Geburten stark gestiegen (in die Statistik gehen nur Kinder ein, die in Ingolstadt wohnen). Vor acht Jahren waren es 1176, im Jahr 2016 schon 1443 und 2018 gar 1641. Der vorläufige Höhepunkt. Denn 2019 ist die Zahl auffällig gesunken: um 95 Kinder im Vorjahresvergleich auf 1546. Ein Rückgang auf sehr hohem Niveau, aber doch bemerkenswert; 95 Kinder füllen eine ziemlich große Kita.

Aus diesen Zahlen schon einen Trend abzuleiten, wäre statistisch unsauber, da viel zu früh. Außerdem ist für die Kita-Planung auch der Zuzug nach Ingolstadt relevant (Fachbegriff: Wanderungssaldo).

Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist nach wie vor groß, das Angebot auch. Im Stadtrat wird nun die Fortschreibung der Bedarfsplanung für Kindertageseinrichtungen in Ingolstadt vorgestellt.

Die Stadt und die freien Träger wollen zusätzliche Plätze schaffen. Laut den Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung werden bis 2022 weitere 400 Betreuungsplätze für unter 3-Jährige (Krippenkinder) notwendig sein, teilt das Kulturreferat mit. "Im Jahr 2019 wurden in Zusammenarbeit mit den freien Trägern 88 neue Krippenplätze geschaffen. "

Um auch weiter allen Kindergartenkindern (ab drei Jahren bis zur Einschulung) einen Betreuungsplatz anbieten zu können, werden bis zum Jahr 2022 etwa 800 weitere Plätze benötigt. "2019 wurden in Zusammenarbeit mit den freien Trägern 120 neue Kindergartenplätze geschaffen. "

Insgesamt gibt es in Ingolstadt rund 5800 Kita-Plätze, angeboten von der Stadt, kirchlichen und freien Trägern, 4223 davon für Kindergartenkinder; die 72 Kinder in Heilpädagogischen Tagesstätten und die rund 100 Kinder in Schulvorbereitenden Einrichtungen sind miteingerechnet.

Die Betreuungsquote in den Kindergärten betrug zum 1. November 2019 insgesamt 99,2 Prozent. Das bedeutet: Von den insgesamt 4083 Ingolstädter Kindern zwischen drei und sechs Jahren besuchten 4051 einen Kindergarten. Der Bedarf ist gedeckt.

Die Zahl der Krippenkinder beträgt rund 1400. In dieser Altersgruppe lag die Betreuungsquote im Jahr 2019 bei 32 Prozent. Auch hier gilt der Bedarf als gedeckt. Es gibt in Ingolstadt derzeit 72 Kindergärten (davon 22 städtische) und 40 Kinderkrippen.

sic