Nürnberg (DK
Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen

Bundesweit sind 2,914 Millionen Menschen ohne Job – Lage in Bayern relativ stabil

31.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Nürnberg (DK) Schon im Juni verzeichnete die Bundesagentur einen leichten Schub auf dem Arbeitsmarkt, im Juli scheint sich der Trend zu verfestigen. Ein neuer Jobaufschwung ist das aber noch lange nicht, macht selbst Bundesagentur-Chef Frank-Jürgen Weise klar.

Der leichte Konjunkturschub im 2. Quartal hat die saisonübliche Sommerflaute auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Juli spürbar gedämpft – auch in den Euro-Ländern bessert sich inzwischen die Lage. Trotz Werksferien in vielen Unternehmen sei die Zahl der Arbeitslosen bundesweit lediglich um 49 000 auf 2,914 Millionen gestiegen, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern in Nürnberg. Die Erwerbslosigkeit wuchs damit nicht viel stärker als zu Boomzeiten, der Abstand zum Vorjahr verringerte sich wieder auf 38 000. Die Erwerbslosenquote stieg zum Juni um 0,2 Punkte auf 6,8 Prozent.

In Bayern ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli leicht auf 249 300 gestiegen. Damit waren zu Beginn der Sommerpause knapp 2200 Menschen mehr auf Stellensuche als noch im Juni, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Dennoch blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,6 Prozent. „Der Anstieg ist saisonal üblich und zum großen Teil auf die Arbeitslosmeldungen zahlreicher Schulabsolventen zurückzuführen“, erläuterte Behördenchef Ralf Holtzwart.

Für künftige Azubis sei die Lage auf dem bayerischen Ausbildungsmarkt sehr gut, betonte der Chef der Arbeitsagenturen im Freistaat. „Rein rechnerisch steht wieder jedem Bewerber mindestens eine Ausbildungsstelle zur Verfügung.“ Für 18 200 unversorgte Jugendliche gebe es aktuell mehr als 28 300 Ausbildungsstellen – allerdings fällt die Verteilung je nach Region und Branche unterschiedlich aus. Während in Nieder- und Oberbayern rechnerisch 132 Stellen auf 100 Schulabgänger kommen, sind es in Unterfranken nur 94. „Die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen verzeichnen derzeit der Handel, die Lebensmittelbranche, der Tourismus, das verarbeitende Gewerbe, aber auch der Dienstleistungssektor“, zählte Holtzwart auf. Generell ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Bayern im bundesweiten Vergleich hervorragend, aber nicht mehr ganz so rosig wie noch vor einem Jahr. Damals lag die Erwerbslosenquote noch bei 3,4 Prozent.

Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Juli leicht erhöht. Sie stieg um 36 Personen auf 2440. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (Vormonat: 3,3). Im Landkreis Eichstätt ergeben sich keine Veränderungen zum Vormonat. Erneut sind 838 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 55. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Juni 1,2 Prozent.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 1101 Personen und damit 53 mehr als einen Monat zuvor sind arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Juni um 0,1 auf 2,1 Prozent an.

Auch die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Pfaffenhofen ist relativ stabil. Die Arbeitslosigkeit hat sich im Vormonatsvergleich um 39 Personen auf 1336 erhöht. Gegenüber Juli 2012 bedeutet dies eine Zunahme um 150 arbeitslose Menschen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,0 Prozent (Vormonat: 1,9 Prozent).

Für die nächsten Monate erwartet BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise eher stagnierende Arbeitslosenzahlen. „Der Arbeitsmarkt ist solide und robust. Ich gehe aber erst mal von einer Seitwärtsbewegung aus.“

Eine leichte Entspannung zeichnet sich derweil auf den Arbeitsmärkten im Euro-Raum ab. Erstmals seit April 2011 ist die Zahl der Arbeitslosen in den 17 Staaten gesunken. Im Juni waren insgesamt 19,27 Millionen Männer und Frauen in der Euro-Zone ohne Job, 24 000 weniger als im Mai, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg gestern meldete. Besonders hoch war der Arbeitslosenanteil erneut in Griechenland und Spanien – dort war mehr als jeder Vierte ohne Job.