Ingolstadt
Zähes Ringen um zwei zusätzliche Rettungswagen

Standorte beim Klinikum und im Süden: Zweckverband beschließt Verlängerung des Probebetriebs bis Mitte 2016

14.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:04 Uhr

Ingolstadt (DK) Die Bürger sind froh, wenn sie im Notfall schnelle Hilfe durch den Rettungsdienst bekommen. Damit das in aller Regel garantiert werden kann, muss in den politischen Gremien aber immer wieder mit den Kostenträgern gerungen und mit Aufsichtsstellen verhandelt werden.

Ein Beispiel dafür wurde gestern im regionalen Rettungszweckverband gegeben. Dort ging es um den Fortbestand von zwei zusätzlichen Ingolstädter Rettungswagen (RTW) und eines Notarzt-Einsatzfahrzeugs (NEF), die bislang nur im Probebetrieb unterwegs sind.

Einer der beiden RTW ist am Ingolstädter Klinikum stationiert, der andere, der auch den nördlichen Landkreis Pfaffenhofen mit versorgt, bei der früheren Reiserklinik im südlichen Stadtgebiet. Dort steht auch das NEF. Alle Fahrzeuge leisten laut Statistik gute Dienste. Ihr Probebetrieb hat auch Fahrten von RTW des Audi-Werks und der Berufsfeuerwehr in der Spitzenabdeckung reduziert. Im Zweckverband gibt es keine Zweifel, dass die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse die Überführung des Probebetriebs in einen Dauerbetrieb rechtfertigen würden. Allerdings ist er darauf angewiesen, dass die Kosten, die von den Krankenkassen dann dauerhaft zu tragen wären, auch über die Trend- und Strukturanalysen für den Rettungsdienst in Bayern (Trust-Gutachten) zu rechtfertigen sind.

Weil die fortgeschriebenen Bedarfszahlen (Trust III) erst fürs Frühjahr 2016 erwartet werden, stand der Zweckverband vor dem Dilemma, den (eigentlich auf ein Jahr begrenzten) aktuellen Probebetrieb zu beenden und die Leistungen für einen Dauerbetrieb sofort auszuschreiben – aber 2016 dann womöglich durchs neue Gutachten konterkariert zu werden.

Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung mit internen Gesprächen wurde nun (in Abstimmung mit dem Münchner Innenministerium und der Bezirksregierung) für die beiden RTW eine Verlängerung des Probebetriebs bis längstens 30. Juni 2016 beschlossen. Im Lichte des neuen Gutachtens soll dann im nächsten Frühjahr endgültig entschieden werden. Das NEF hingegen, das im Süden bereits im siebten Jahr (!) nur probeweise stationiert ist, soll nun auf Antrag des Ingolstädter Verbandsrates Thomas Thöne, der auf einen Verstoß gegen EU-Wettbewerbsbedingungen verwies, sofort in den Regelbetrieb wechseln. Das hielten letztlich alle Verbandsräte für überfällig.