Geisenfeld
Wunderliches aus der Welt der Elfen

Spielleute zu Geisenfeld laden am Samstag zum mystischen "Spektakulum" in den Klostergarten ein

27.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:59 Uhr
Die Spielleute (von links) Michael Harrer, Francesca Pane, Anke Wilkerling, Sandra Fischer, Fabian Eisenmann, Benny Schöntag, Herbert Heidenkampf, Laura Arnold, Aurelio Pane (am Bett sitzend), Bea Heidenkampf und Wolfgang Koch haben sich im Klostergarten gut gelaunt um den "Leichnam" (Jutta Koch) versammelt - wohl wissend, dass er nach der Probe quicklebendig "auferstehen" wird. −Foto: Zurek

Geisenfeld - Zu einem Theaterabend rund um die mystische Strahlkraft der Grünen Insel laden die "Spielleut' zu Geisenfeld" am Samstag, 30. April, um 20 Uhr in den Klostergarten ein.

Moderatoren, Schauspieler und Musiker künden dabei von "Wunderlichem und Erstaunlichem", das sich einst in Irland zugetragen haben soll. Der Eintritt zu dem - mit einem gerüttelt Maß keltischer Klänge und Guinness-Gerstensaft abgerundeten "Spektakulum" - ist frei.

Aber wer sind die Akteure dieses Abends? Es handelt sich, wie ihr Sprecher Wolfgang Koch erklärt, um ein vor rund einem Jahr gegründetes Ensemble, das sich als lockere Formation anlässlich der Gartenschau in Ingolstadt erstmals vor Publikum gezeigt hat. Damals standen Szenen aus dem ersten Romanband der Ilmgrund-Reihe des ortsbekannten Autors auf dem Programm. Der umtriebige Verfasser hat nun eine unabhängige Gemeinschaft Gleichgesinnter um sich geschart, die "weniger denn zwei und mehr denn siebzig Lenze zählen" und die "einfach Freude am Theater mit historischem Touch haben und die Tradition der Spielleute des Mittelalters wiederbeleben möchten". Einige von ihnen gehören, wie er selber, auch dem durch seine szenischen Stadtführungen überregional bekannten Stadtstorch-Ensemble an.

Als die Reporterin der Heimatzeitung bei den Proben im Klostergarten vorbeischaut, durchschneidet gerade ein markerschütternder Schrei die Luft. Schnell ist die (freilich nur inszenierte) Ursache für das Entsetzen ausgemacht: Auf der Erde liegt ein Toter. "Das war schon super", urteilt einer der Umstehenden, während das Team applaudiert. Seit drei Wochen treffen sich die Laiendarsteller, um unter der professionellen Regie von Francesca Pane ihr neues Programm einzustudieren. Die Schauspielerin hatte bereits bei der erfolgreichen Umsetzung des Stadtstorch-Krimidinner mitgewirkt. "Bei jeder Probe stellt man fest, dass es hier noch eine Kleinigkeit fehlt oder nicht stimmig ist", so Koch, der ergänzt: Zum Glück seien Requisiten zum Großteil "Marke Eigenbau"- vom selbst genähten Kostüm über den Pferdekopf, der eine wichtige Rolle spielen soll bis hin zum authentischen Heuwagen.

Auf das Thema "mystisches Irland" sei er durch Zufall bei einer Irlandreise mit der Pfarrei gestoßen, verrät der Nöttinger, der diesmal mit Pane gemeinsam unter anderem die Moderatorenrolle übernimmt. Bei der Reise habe er das "Kleine Handbuch der irischen Elfen" entdeckt, dessen Gestalten ihn nicht mehr losließen. Anders als es das Klischee will, seien diese Fabelwesen indes "keine zartbeflügelten, anmutigen Gestalten sondern sehr vielfältig". Mal tauchen sie in den Geschichten als schwarzes Ross, mal als gutmütiger Gnom, mal als Wechselbalg oder als wehklagende Todverkünderin mit fremdklingenden Namen wie Phuka, Grogoch oder Banshee auf. Im September dann kam bei einer Reise mit seiner Ehefrau nach Eisenach eine weitere bibliothekarische "Entdeckung" dazu: die "Irischen Elfenmärchen", gesammelt und ins Deutsche übertragen von Jacob und Wilhelm Grimm. Von deren Lektüre bis zum Umsetzen der Texte in spannende Spielszenen war es für die spielfreudige Gruppe gewissermaßen ein Katzensprung. Schnell fanden sich begeisterte Musiker, die die märchenhaft-pittoresken Szenen mit Trink- und Tanzliedern umrahmen werden.

Insgesamt sechs Stücke werden an diesem Abend vor historischer Kulisse zu erleben sein - sofern das Wetter mitspielt. "Auch wenn die Elfen der grünen Insel nicht gerade von Sonnenschein verwöhnt sind, im Regen lassen sie sich ungern blicken", lautet der augenzwinkernde Kommentar ihres Sprechers. Einlass ist ab 19.30 Uhr, der Eintritt frei. Über Spenden (auch für die ausgegebenen Getränke) würden sich die Spielleute freuen. Sie sollen verbunden mit dem Wunsch nach baldigem Frieden der Ukrainehilfe Pfaffenhofen zufließen.

GZ

Maggie Zurek