Ingolstadt
Wunderkerzen und Kracher

Gestern startete in Ingolstadt der Verkauf von Silvesterfeuerwerk

28.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr

Zuständig für Nachschub: Cornelia Mühldorfer und Chiara Franke füllen im Globus-Baumarkt das Sortiment an Feuerwerkskörpern auf.

Ingolstadt (DK) Noch als ein wenig verhalten erwies sich gestern Vormittag der Verkaufsstart von Silvesterfeuerwerk in der Stadt. Während in einem Baumarkt bei Zuchering die Kunden schon richtig heiß auf Böller und Raketen waren, nahmen die Menschen im Zentrum das Angebot noch zaghaft an.

Allerdings war bis Mittag die Fußgängerzone nicht gerade von Passanten überlaufen, was auch am nasskalten Wetter gelegen haben dürfte. "Wir rechnen mit mehr Publikum am Nachmittag", sagte ein Verkäufer in einem Warenhaus. Bereits am Vormittag permanent fleißig nachbestückt wurde dagegen der Verkaufsstand mit Feuerwerkskörpern im Globus Baumarkt im Gewerbegebiet Weiherfeld bei Zuchering. "Der Trend geht auch dieses Jahr wieder mehr zu Batterien und System-Feuerwerk", sagt Marktleiter Oliver Obertanner. Einzelne Raketen würden dagegen immer weniger gekauft. Auch Michael Fischer aus Karlskron, der mit Sohn Simon auf der Suche nach Pyrotechnik für die letzte Nacht des Jahres ist, macht es so. "Ich habe dann weniger Müll", sagt er. "Gute 100 Euro", wollen die beiden ausgeben. Wichtig sei bei der Auswahl eine lange Brenndauer und viele Schuss.

Sehr gefragt sei auch Feuerwerk für Jugendliche, so Obertanner. "Das Angebot reicht von der Wunderkerze bis hin zur Batterie für knapp 170 Euro." Ein stattlicher Betrag buchstäblich zum Verpulvern; doch auch dafür finden sich Abnehmer, darunter zwei junge Männer, die spontan und ohne zu zögern zugreifen. Es sind an diesem Vormittag aber auch viele Väter und Mütter mit ihren Kindern im Markt unterwegs. Sie schauen sich hauptsächlich nach kinderfreundlichen Feuerwerksideen um. Zu ihnen gehört auch Andreas Rohrmeier, der seiner kleinen Tochter zum Jahreswechsel etwas bieten möchte. "Keine Knaller, sondern nur Lichteffekte und alles mit einem gewissen Limit", sagt er. Er sei kein großer Freund der Knallerei an Silvester. "Da kann man das Geld sinnvoller verwenden - für eine neue Schneefräse zum Beispiel", sagt er lachend.

In der Innenstadt ist derweil André Burri unterwegs. Der aus Bern stammende Herr befindet sich auf Besuch in Ingolstadt und München und hat sich im Müller-Markt in ein eher gediegenes Römerlicht verguckt, auf dessen Verpackung der Konterfei von König Ludwig abgebildet ist. "Das nehme ich mit in die Schweiz und lasse es krachen", sagt er fröhlich. Auch Filialleiter Gerhard Vogl bestätigt den Trend hin zu Batterien, gefragt seien bei ihm aber auch bengalische Feuer - alles geprüft und aus deutscher Herstellung, versichert er. "Das Geschäft verteilt sich aber immer mehr, weil an immer mehr Stellen Feuerwerk verkauft wird", stellt er fest. Das sagt auch Josef Pfab, Abteilungsleiter bei Kaufhof in der Fußgängerzone. Hierher kämen die Kunden jedoch weniger gezielt, um sich mit Pyrotechnik einzudecken, vielmehr handele es sich um einen Mitnahmeeffekt. Gerade die ältere Kundschaft hat in den Geschäften in der Innenstadt ohnehin noch etwas anderes im Auge. Sie stöbert lieber in einer breiten Auswahl an großen und kleinen Glücksbringern aus Stoff oder Marzipan und anderen netten Mitbringseln für den Silvesterbesuch bei Familie oder Freunden. "Da hat man dann auch am 1. Januar noch was davon", findet eine Frau.