Pfaffenhofen
Würdiger Rahmen statt Baustelle

Pfaffenhofener Mittelschüler feiern im Rathausfestsaal ihren Abschluss

25.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Martina Rist
Sehr gut unterwegs: Von den Neuntklässlern der Klassen 9a und 9b darf sich Tobias Wagner (oben, 2. von links) mit einem Notendurchschnitt von 1,5 über das beste Ergebnis freuen, gefolgt von Nico Schleibinger (2,0, oben links) sowie Chiara Brandi, Alicia Kutschner, Merve Özdemir und Fabian Tendler (jeweils 2,2). Als jahrgangsbeste Absolventinnen des mittleren Schulabschlusses wurden Karin Reim (1,11, unten von links), Nina Promberger (1,33) und Lena Schuller (1,56) geehrt. −Foto: Foto: Meindl

Pfaffenhofen (PK) High Heels statt Sneakers, feiner Zwirn statt Ripped Denim - einen tollen Anblick boten die Entlassschüler aus zwei neunten und drei zehnten Klassen der Mittelschule Pfaffenhofen, die ein letztes Mal in großer Runde zusammenkamen, um ihren Schulabschluss zu feiern.

Die Mittelschule ist immer noch eine Baustelle, zum dritten Mal in Folge fand die Abschlussfeier deshalb im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses statt. Dieser gab einen würdigen Rahmen für eine ebenso festliche wie amüsante Veranstaltung, die alle Beteiligten und Gäste sichtlich genossen.

Die Entlassschüler führten professionell durch das Programm, dankten den Lehrkräften, besonders aber auch ihren Eltern für die teils unnachgiebige, aber liebevolle Begleitung durch den jahrelangen Schulweg und ließen in ihrem Blick zurück fast ein wenig wehmütig so manch lieb gewordene Routine aus ihrem Schulleben Revue passieren.

Unter den Gästen durften die Pfaffenhofener Mittelschüler auch Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker, seinen Stellvertreter Albert Gürtner sowie die Stadträtin und Referentin für das Schulwesen, Angelika Furtmayr, begrüßen. "Eigentlich schade, dass ihr das neue Schulgebäude nicht mehr erleben und genießen dürft", meinte Bürgermeister Herker, doch natürlich überwog die Freude über einen erfolgreichen Schulabschluss, der gleichsam "das Ticket in den neuen Lebensabschnitt ist".

Und das erhielten von den 67 Schülern aus drei zehnten Klassen, die die Prüfungen zum Erwerb des Mittleren Schulabschlusses absolviert haben, immerhin 65 Teilnehmer. Aus zwei neunten Regelklassen waren es 48 von insgesamt 52 Schülern, die an den zusätzlichen Prüfungen zur Erreichung des qualifizierenden Mittelschulabschlusses teilgenommen haben. Mit einer Quote von 71 Prozent bestandenen Quali-Prüfungen konnten die Verantwortlichen der Schule durchaus zufrieden sein. Einige Schüler stachen mit ihren Leistungen besonders hervor. Die besten Absolventen der zehnten Klassen waren Lena Schuller mit einem Notendurchschnitt von 1,56, Nina Promberger (1,33) und Karin Reim, die mit einem Notendurchschnitt von 1,11 nicht nur Schulbeste war, sondern auch auf Landkreisebene den besten Mittleren Schulabschluss aller Mittelschüler erzielte. Bei den Neuntklässlern der Klassen 9a und 9b, die die Schule nun verlassen, darf sich Tobias Wagner mit einem Notendurchschnitt von 1,5 über das beste Ergebnis freuen, gefolgt von Nico Schleibinger (2,0) und den Drittplatzierten Chiara Brandi, Alicia Kutschner, Merve Özdemir und Fabian Tendler (jeweils 2,2). Auch die Schüler der Klassen 9c und 9d, die im nächsten Schuljahr die Klasse M10 der Pfaffenhofener Mittelschule besuchen werden, unterzogen sich den Prüfungen zum Erwerb des qualifizierenden Mittelschulabschlusses. Von den insgesamt 46 Teilnehmern gingen 45 erfolgreich aus den Prüfungen hervor. Besonders gut schnitten hier Lisa Gottschalk (1,3), Oliwia Jasiurkowska (1,4), Antonia Fuß und Ilayda Gündogan (beide 1,5) ab.

Waren es in der zurückliegenden Prüfungsphase vor allem die sogenannten Hard Skills, die unter Beweis gestellt werden mussten, so macht Schulleben doch weit mehr aus. "Der Erwerb von Sozialkompetenz und emotionaler Intelligenz ist mindestens genauso wichtig wie die Fachkompetenz", betonte Rektor Reinhard Bachmaier in seinen Abschiedsworten. "Vielleicht hättet ihr euch den ein oder anderen Wissensbaustein auch digital aneignen können - das Smartphone weiß jeder zu nutzen -, aber es sind vor allem die menschlichen Begegnungen, die uns wachsen lassen", meinte der Schulleiter.

Und so habe die gemeinsame Schulzeit nicht nur der Vermittlung von Lernstoff gedient, Schule sei auch das Spielfeld gewesen, auf dem Kommunikationsfähigkeit geübt und in zahlreichen Alltagssituationen angemessene Konfliktbewältigung erprobt wurde. Wie wichtig sozial kompetentes Handeln und sinnerfülltes Tun sind, brachte auch Bürgermeister Thomas Herker in seinen Glückwünschen zum Ausdruck. "Entscheidend ist, dass jeder von euch eine Aufgabe findet, die seinem Leben einen Sinn gibt. Und wenn ihr beschließt, euch gesellschaftlich zu engagieren - im Verein oder in der Gemeinde -, dann würde mich das besonders freuen."

Wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu finden und sich dabei nicht nur von vielfältigen Reizen beeindrucken zu lassen, gaben die Religionslehrkräfte zu bedenken und veranschaulichten die Idee an einem Kompass, dessen Nadel sich erst ausrichtet, wenn er ruhig gehalten wird. Auch die Jugendlichen sollten sich ab und an die Zeit nehmen um innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Neben vielen guten Wünschen und Gedanken gab es Unterhaltung pur. Schüler- und Lehrerband heizten dem Saal mit Rockmusik ein und sorgten für eine ausgelassene Stimmung, die vermutlich bei den meisten noch über die Feier hinaus anhielt.

Martina Rist