Wolnzach
Wolnzach verpasst Überraschung

Hallertauer Basketballer liefern Spitzenteam Nördlingen harten Fight, verlieren aber dennoch

18.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:24 Uhr
100 Prozent: Stefan Fuchs traf alle seine Würfe und war bester TSV-Scorer. −Foto: Urban/Archiv

Wolnzach (kvr) "In dem Spiel war mehr drin." Das Fazit von Wolnzachs Trainer Mike Urban klang ein wenig enttäuscht, war aber gleichzeitig auch ein Lob an sein Team.

 Denn trotz eines großen Pausenrückstands (32:49) hatten die Wolnzacher Basketballer den TSV Nördlingen zwischenzeitlich am Rand einer Niederlage. Am Ende setzte sich der Tabellenzweite der 2. Regionalliga aber in Wolnzach mit 79:68 durch.

Die Wolnzacher gingen ein wenig geschwächt in das Spiel: Guillaume Lemon, Sven Leichtl, Tobias Ziehe und Valerian Zenk fehlten, einige Spieler waren zudem nicht zu 100 Prozent fit. Der Kader war dennoch gut besetzt und bis Mitte des ersten Viertels waren die Hausherren auch nah dran (11:12, 5. Minute). Danach zogen die Gäste aber ein wenig davon, Detavious Cantrell (Topscorer mit 26 Punkten) steuerte sechs Zähler zu einem 9:2-Lauf der Nördlinger bei. Die Gäste führten so zur ersten Pause mit 21:16. Zu diesem Zeitpunkt waren die Wolnzacher vor allem defensiv sehr aktiv: "Wir haben im gesamten Spiel eine neue Defensivtaktik gegen das Pick-and-roll gespielt, das haben wir sehr gut gemacht", erklärte Urban. So brachte es der wuchtige Nördlinger Center Garny Garcia Nivar insgesamt nur auf acht Punkte. In der Offensive ließ Urban sehr schnell spielen, sein Team agierte aber teilweise zu hektisch - in der ersten Hälfte sammelte Wolnzach so zwölf Ballverluste an. Zu Beginn des zweiten Viertels stellte Nördlingen auf eine Zonenverteidigung um, die Wolnzacher brauchten lange, um sich darauf einzustellen. Durch einen 18:4-Lauf setzten sich die Gäste im zweiten Viertel deutlich ab (23:39, 17.). Bis zur Halbzeit waren es sogar 17 Punkte Rückstand.

Weil die Wolnzacher nach der Pause aber vorsichtiger mit dem Ball umgingen (nur noch sechs Turnover), kämpften sie sich zurück in die Partie. Bis zur 27. Minute stand es zwar noch 58:42 für die Gäste, dann jedoch legten die Wolnzacher los: In den letzten drei Minuten des dritten Viertels zauberte das Urban-Team einen 11:0-Lauf über Punkte von Stefan Fuchs (7), Peter Maischak und Torben Degner (je 2) hin. "Das war eine unglaublich geile Energieleistung", so Urban nach der Partie über diese Phase. Mehrere Blocks in der Defensive raubten den Gästen die Nerven, vorne nutzten die Wolnzacher ihre Chancen.

Die gute Phase trugen die Hausherren dann auch bis ins letzte Drittel und blieben bis zur 35. Minute dran (57:63). Dann traf Leonhard Biersack einen Dreier, Maischak legte zwei Zähler nach - plötzlich war es nur noch ein Punkt Rückstand. Dann kassierte Garcia sein fünftes Foul und musste vom Feld - Wolnzach konnte daraus aber kein Kapital schlagen: "Es ist ihr einziger richtig großer Spieler. Wir haben es verpasst, das Spiel unter Kontrolle und mehr in Richtung Brett zu bringen", haderte Urban. Stattdessen leisteten sich die Wolnzacher einige Fouls, Nördlingen brachte den Sieg von der Freiwurflinie ins Ziel. Mit 37 Freiwürfen hatten die Nördlinger mehr als doppelt so viele wie die Wolnzacher (18). Alleine Cantrell (zehn Treffer bei 15 Würfen) und Georgi Krastev (acht von zwölf, 24 Punkte) gingen mehr als 20-mal an die Linie. "Das ist relativ bitter, wir haben offensiv zu wenig gezogen", meinte Urban.

Besonders die Bankspieler Florian Beerlage (2 Blocks) und Torben Degner (6 Punkte, 6 Rebounds, 1 Block) lobte Urban: "Beide haben sehr gut harmoniert," Auch Marco Hoffmeister (7 Rebounds) lieferte eine starke Leistung. Bester Scorer der Wolnzacher war Stefan Fuchs mit zwölf Zählern - dabei hatte er eine 100-prozentige Trefferquote (vier Zweipunktewürfe, ein Dreier, ein Freiwurf). "Er wollte beweisen, dass er auf diesem Spiel trotz der langen Pause wieder ein guter Spieler sein kann. " Insgesamt sah Urban eine große Verbesserung zum Hinspiel: "Es war ein gutes Spiel, das uns viel gebracht hat. Schade, dass wir die Überraschung verpasst haben. Aber ich bin nicht unglücklich. "

TSV Wolnzach: Beerlage (2), Biersack (11), Degner (6), Eichmüller (5), Etedali, St. Fuchs (11), T. Fuchs (3), Al. Hoffmeister (8), M. Hoffmeister (10), Hurzlmeier (3), Kappelmeier, Maischak (8).