Wolnzach
Wolnzach hat ihn endlich wieder

Ein weiß-blauer Maibaum ziert seit Sonntag den Rathausplatz Aufstellfeier mit vielen Gästen

01.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Foto: DK

Wolnzach (WZ) Wolnzach hat ihn wieder: Der Maibaum steht seit Sonntag am Rathausplatz. Das 30 Meter hohe Prachtstück, weiß-blau gestrichen - und zwar richtig herum - wurde vom Bauhof mithilfe eines Autokrans in die Höhe gehievt. Die zahlreichen Zuschauer feierten das mit Applaus - und mit Freibier.

Der alte Maibaum war zwar knapp zehn Meter höher, aber das wissen viele gar nicht mehr. Und falsch herum gestrichen war er auch noch, denn der weiß-blaue Streifen muss in einer Hopfenmetropole natürlich so drehen, wie der Hopfen das auch tut. Und vor allem war der alte Maibaum nicht mehr da, umgelegt im Jahre 1998, nachdem akute Morschheit diagnostiziert worden war. Kein Wunder, denn 1986 war er ja schon aufgestellt worden.

Aber jetzt ist wieder alles gut am Rathausplatz, denn seit Sonntag steht er: Der schöne Baum aus dem Gemeindewald war gut behütet worden, lagerte zunächst zum Trocknen im Feuerwehrhaus und danach in der Siegelhalle, unstehlbar beschwert mit schwerem Gerät. Kurz vor 15 Uhr dann am Sonntagnachmittag brachte das Bauhofteam den Baum und die kunstvoll gemalten Schilder, die Malermeisterin Pia Dierl und Kirchenmaler Volker Wunderlich nach den Vorlagen des Schildermalers Heinz Drotleff restauriert hatten.

Am Rathausplatz wartete da schon Bürgermeister Jens Machold, der an diesem Tag gar nicht mehr fertig wurde, seine Freude auszudrücken: "Das ist ein Traum, der sich heute erfüllt", sagte er. Und: "Mei, ist des heut' alles schee", ein wenig später. Gerne legte er beim Schrauben der Schilder mit Hand an - und freute sich im Laufe des Nachmittags immer mehr. Denn je näher der Aufstelltermin - angekündigt war 17 Uhr - rückte, desto mehr Gäste säumten den Marktplatz, belegten die Tische, die die Marktservicedamen hergerichtet hatten. "An so einem Ereignis muss man doch dabei sein", dachten sich auch Hopfenkönigin Sabrina Schmalhofer und Hopfenprinzessin Kathrin Obermeier, die ebenfalls mitfieberten, als der schwere Autokran den Maibaum dann anhob. Stück für Stück, genau ausgerichtet, die grüne Dolde an der Spitze zwischen Straßenlaternen und Hebearm als Richtobjekt benutzend, hob sich der Baum unter den Blicken der zahlreichen Zuschauer - und nach 20 Minuten stand er in der Halterung. Der lautstarke Applaus und Jubel der Leute war dann der Startschuss für eine zünftige Feier unter dem Maibaum, Freibier in Strömen inklusive. Denn aus den ursprünglich angekündigten 100 Litern waren am Ende 400 geworden, die die Gäste gerne verköstigten. Zu ihnen gesellte sich auch der Scheyerer Abt Markus Eller in Begleitung des Wolnzacher Pfarrers Johann Braun: Der Abt hatte bei einer Firmspendung in Wolnzach versprochen, dabei zu sein, falls Wolnzach tatsächlich mal wieder einen Maibaum aufstellt. Und er hat Wort gehalten.